Der Videokonferenz-Anbieter Zoom profitierte im abgelaufenen Quartal zweifellos von der Corona-Pandemie. Dank starker Zahlen steigt die Aktie am Dienstag vorbörslich auf ein neues Allzeithoch. Trotz eines Datenskandals im April verzeichnete das Unternehmen ein deutliches Umsatzwachstum. Für das Gesamtjahr ist Zoom positiv gestimmt.
Im zweiten Quartal schoss der Umsatz im Jahresvergleich von knapp 146 Millionen Dollar auf 663 Millionen Dollar in die Höhe - ein Plus von 355 Prozent.
Wie sich zudem zeigt, waren die Sorgen der Marktteilnehmer, dass das rasante Wachstum unter anderem wegen höherer Infrastrukturkosten ein Loch in die Kassen reißen könnte, unbegründet. Der Quartalsgewinn sprang von 5,5 Millionen Dollar vor einem Jahr auf knapp 186 Millionen Dollar.
Starkes Kundenwachstum
Basis für das starke Gewinn- und Umsatzwachstum ist der Anstieg im Neukundengeschäft: Gegenüber dem Vorjahr erhöhte sich die Nutzerzahl um 458 Prozent auf 370.200 Abonnenten.
Auch die Anzahl der Videokonferenz-Teilnehmer legte coronabedingt spürbar zu: Im April nutzten in der Spitze bis zu 300 Millionen Menschen den Dienst täglich - im Vergleich zu zehn Millionen im Dezember.
Konkreter Ausblick
Aufgrund des gut verlaufenen Quartals rechnet Zoom für das Gesamtjahr mit Einnahmen von 2,37 bis 2,39 Milliarden Dollar. Diese Umsatzprognose berücksichtigt dabei laut Unternehmensangaben bereits eine erhöhte Abwanderung in der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres.
Trotz des neuen Allzeithochs und starker Quartalszahlen bleibt DER AKTIONÄR skeptisch: Durch den Anstieg auf das neue Allzeithoch bei 344 Euro hat sich die Bewertung der Aktie nochmals erhöht.
Die Aktie bleibt nur etwas für risikofreudige Trader. Konservative Anleger setzen hingegen auf die Branchenschwergewichte Microsoft (Teams) oder Alphabet (Google Hangouts Meet).
Mit Material von dpa-AFX.