Nach den Geschäftszahlen von SAP wurden von den Medien vor allem die negativen Aspekte der Quartalsergebnisse beleuchtet. Schaut man genauer hin, dann stellt man fest, dass einige Kennzahlen sich durchaus sehen lassen können.
Aufgrund der Einsparmaßnahmen des Konzerns, soll der Free Cashflow in diesem Jahr statt rund vier Milliarden Euro über 4,5 Milliarden Euro betragen. Geld, das SAP im Kontext seiner ehrgeizigen Cloud-Investitionspläne gut gebrauchen kann.
Zudem konnte SAP unter dem Strich einen deutlichen Gewinnanstieg von 31 Prozent auf 1,65 Milliarden Euro ausweisen. Dafür sorgte vor allem die Bewertung der Tochter Sapphire Ventures, die als Beteiligungsgesellschaft in aussichtsreiche Technologie-Start-ups rund um die Welt investiert.
Cloud-Fokus positiv zu bewerten
Schließlich erscheint der starke Cloud-Fokus des Unternehmens im Kern richtig zu sein. Denn Cloud Computing ist heutzutage der mit Abstand größte Wachstumstreiber der Softwareunternehmen. Und das sollte auf lange Sicht auch so bleiben.
Schaut man auf den Cloud-Giganten und SAP-Wettbewerber Salesforce, dann hat dieser bereits nahezu komplett auf Cloud umgestellt, was sich im hervorragend laufenden operativen Geschäft des Unternehmens widerspiegelt.
SAP führt lediglich 72 Prozent der Erlöse in diesem Jahr auf planbare Umsätze (Cloud) zurück. Das ist noch deutlich ausbaufähig. Entsprechend logisch erscheint die mittelfristige Zielsetzung, 2025 die Marke von 22 Milliarden Euro bei den Clouderlösen zu knacken und Gesamtumsätze von über 36 Milliarden zu erreichen. 85 Prozent der Umsätze sollen dann besser planbar sein, das heißt, dass sie entweder aus Cloudabos kommen, oder aus Wartungsverträgen und nicht allein vom vertrieblichen Erfolg abhängen.
DER AKTIONÄR behält seine bullishe Einschätzung für SAP bei. Das charttechnische Bild von SAP hat sich mittlerweile deutlich aufgehellt. Wichtig wäre nun, dass die starke Support-Zone bei 100 Euro hält. Auch die Bewertung ist mit einem Kurs-Umsatz-Verhältnis von 4,4 deutlich günstiger geworden. Investierte lassen die Gewinne laufen. Neueinsteiger greifen zu.
Hinweis auf mögliche Interessenkonflikte:
Der Autor Emil Jusifov hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: SAP.