Rund 4,5 Prozent fällt der Xiaomi-Kurs am Freitag. Tencent liegt sieben Prozent hinten, BYD ebenfalls. Damit ist der Crash-Modus bei den Aktien intakt. In einem großen asiatischen Index sieht kurzfristig sogar noch schlechter aus. Der Abwärtsdruck beim Hang Seng hat sich seit September beschleunigt, der Index fällt praktisch ohne Unterlass.
3,7 Prozent ging es an diesem Freitag abwärts. Einmal mehr wurde damit ein neues Mehrjahrestief erreicht. Seit Anfang des Jahres beträgt der Abschlag rund 36 Prozent. Mit 14.863 Punkten liegt der Hang Sang auf einem Niveau, das er zuletzt zur Zeit der Finanzkrise in den Jahren 2008/2009 erreicht hatte. Unterdessen konnten Tencent und Xiaomi am Freitag auf Basis der Kurse im Hongkong-Handel zumindest neue Tiefs kurzfristig vermeiden.
In China gibt es weiter Knallhart-Lockdowns. Ökonomen rechnen inzwischen auch für 2023 und 2024 nicht damit, dass die chinesische Wirtschaft wieder Wachstumsraten von mehr als fünf Prozent erreicht.
Xiaomi hat zudem verkündet, dass vier Jahre nach dem Start das Finanzgeschäft mit den Apps Mi Credit und Mi Pay in Indien aufgegeben wurde. Hintergrund sei eine Konzentration auf das Kerngeschäft. Xiaomi hat derzeit ohnehin Ärger in Indien, der über die politischen Spannungen zwischen China und Indien hinausgeht (siehe Beiträge am Artikel-Ende).
Derzeit bleiben China-Aktien nur etwas für hartgesottene Trader – der Markt ist massiv angeschlagen und verdaut noch immer Xis Triumph (siehe auch AKTIONÄR-Ausgabe 44/2002). Allein am Montag hatten internationale Investoren 2,5 Milliarden Dollar aus Festland-China-Aktien abgezogen.
Hinweis: Der Handel mit Anteilen chinesischer Unternehmen ist mit erheblichen politischen und rechtlichen Unsicherheiten verbunden. Für Anleger besteht ein erhöhtes Totalverlustrisiko. DER AKTIONÄR rät dazu, nur in Einzelfällen und mit geringer Gewichtung in China-Aktien zu investieren.