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17.12.2020 Martin Mrowka

Weihnachtsrallye! DAX-Rekord in Greifnähe; SAP, Thyssen und SNP stark; MDAX erstmals über 30.000

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DAX

Die Weihnachtsrallye am deutschen Aktienmarkt hat am Donnerstag an Fahrt gewonnen. Der DAX schob sich an sein altes Verlaufshoch aus Februar heran, der MDAX hat bereits ein weiteres Rekordhoch erreicht und erstmals über der Marke von 30.000 Punkten geschlossen. ThyssenKrupp schoss zweistellig nach oben.

Der Deutsche Aktienindex DAX näherte sich am Vormittag bis auf 70 Punkte seinem alten Verlaufshoch bei 13.795 Punkten. Letztlich legte der Leitindex um 0,75 Prozent auf 13.667 Punkte zu. Die Verluste des Corona-Börsencrashs wurden damit mittlerweile vollständig wettgemacht.

Der MDAX indes erklimmt bereits neue, nie zuvor erreichte Höhen. Erstmals in seiner Geschichte klettert der Index der mittelgroßen Werte über 30.000 Punkte und schloss 0,8 Prozent verbessert bei 30.205 Punkten.
DAX (WKN: 846900)

"Der deutsche Leitindex startet mit etwas Verspätung doch noch seine Jahresendrallye", sagte Marktexperte Martin Utschneider von der Privatbank Donner & Reuschel. Der Charttechniker sieht nun ein kurzfristiges Ziel für den DAX bei knapp 14.000 Punkten. Dabei treibt vor allem die Hoffnung der Anleger bezüglich der erwarteten Impfungen gegen das Corona-Virus.

Abgesehen davon setzten Anleger auch auf Fortschritte in den Gesprächen über einen Brexit-Handelspakt und ein neues US-Konjunkturpaket. Zu letzterem war in Washington mittlerweile eine Annäherung zwischen den Parteien zu beobachten.

Die Augen der Börsianer richten sich außerdem auf den großen Verfall an den Terminbörsen, der an diesem Freitag ansteht und oft für abrupte Kursausschläge sorgt. Derzeit steuert der DAX auf eine starke Woche mit einem Kursanstieg um mehr als vier Prozent zu.

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An der DAX-Spitze glänzte Schwergewicht SAP mit einem Kursaufschlag von über zwei Prozent. Die Analysten von Jefferies haben die Einstufung für SAP heute mit "Buy" bestätigt. Die SAP-Aktie gehöre vor allem wegen des Charakters des Software-Konzerns als struktureller Gewinner zum Kreis der positiven Ideen für das kommende Jahr, hieß es in einer Analyse.

Zu den wenigen Verlierern im DAX gehörten am Donnerstag die Autobauer. Für Mollstimmung sorgten Zahlen zu Neuzulassungen in der Europäischen Union. Im November wurden demnach zum Vorjahresmonat zwölf Prozent weniger Fahrzeuge zugelassen, wie der europäische Branchenverband Acea mitteilte.

Daimler verlor ein halbes Prozent. Der Stuttgarter Konzern zieht die Konsequenzen aus dem wirtschaftlichen Niedergang Brasiliens und hat angekündigt, die Produktion von Mercedes-Benz-Fahrzeugen in dem südamerikanischen Land zu beenden.

Die schon länger schwierige wirtschaftliche Situation Brasiliens sei durch die Corona-Krise noch verschlimmert worden, was zu einem Rückgang der Verkaufszahlen von Oberklasse-Pkw geführt habe, teilten die Stuttgarter am Abend mit. Im Zuge des laufenden Konzernumbaus und dem Streben nach einer bestmöglichen Kapazitätsauslastung sei daher entschieden worden, die Pkw-Produktion in Brasilien auslaufen zu lassen.

Ansonsten zeigten sich die Anleger vor Weihnachten bei Sportartikel-Konzernen in Kauflaune. Adidas stiegen im DAX um 1,6 Prozent. Puma zogen im MDax um 3,1 Prozent an und erreichten einen Rekordstand.

Die Aktien von Zalando legten um 5,4 Prozent zu und nähert sich ihrem Rekordhoch von Anfang November an. Sie erhielten frischen Rückenwind von einer Kaufempfehlung der UBS, die weiteres starkes Wachstum vom Online-Modehändler erwartet.

Die Aktien von Evotec gewannen 5,8 Prozent. Hier gab eine Meilensteinzahlung aus einer Kooperation mit dem Pharmakonzern Bristol Myers Squibb Auftrieb. Über der 28-Euro-Marke erreichten sie ein Kurshoch seit fast 20 Jahren. Analysten äußerten sich positiv über die zukünftige Bedeutung der Partnerschaft.

ThyssenKrupp sprangen um 11,3 Prozent nach oben auf den höchsten Stand seit Anfang März. Der Industriekonzern hatte sich kürzlich über sein Wasserstoff-Geschäft geäußert. Die US-Investmentbank Bank of America etwa bekräftigte daraufhin nun ihr Kaufvotum für die Aktie mit einem Kursziel von 8,30 Euro. Thyssenkrupp sei mittlerweile in der Lage, große Anlagen zur Produktion von Wasserstoff auszurüsten, hieß es.

Unter den Nebenwerten sprangen die Aktien von SNP (Schneider-Neureither & Partner) um 7,6 Prozent hoch. Der IT- und Software-Anbieter gab den Verkauf seiner polnischen Tochter bekannt. (Mit Material von dpa-AFX)

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