Im frühen Handel führt die Aktie von ThyssenKrupp einmal mehr die Gewinnerlisten im MDAX an. Trotz hartem Lockdown in Deutschland überwiegt weiter die Hoffnung auf eine rasche Konjunkturerholung nach Verbreitung der Impfstoffe. Aussagen vom Wettbewerber Klöckner & Co und eine neue Prognose des Stahlhändlers verleihen zudem Schwung.
Im Laufe des vierten Quartals habe sich die Erholung der Stahlnachfrage stärker als erwartet fortgesetzt, teilte Klöckner & Co am Dienstag mit. Das sich bessernde Preisniveau wirke positiv auf das Ergebnis. Der Konzern erwartet nun ein bereinigtes operatives Ergebnis (EBITDA) von 105 bis 115 Millionen Euro. Ende September hatte Klöckner den Ausblick bereits auf 75 bis 95 Millionen Euro angehoben. Der Mittelzufluss aus betrieblicher Tätigkeit soll weiter deutlich positiv sein.
Es wird zudem damit gerechnet, dass sich die Markterholung auch Anfang 2021 fortsetzen wird. Klöckner setzt dabei weiter voll auf die Digitalisierung, was sich in der Corona-Krise auszahlt, und im ersten Quartal des neuen Jahres zu einem deutlich verbesserten bereinigten EBITDA beitragen soll.
Gutes Signal für ThyssenKrupp
Eine Verbesserung des Umfelds in der Stahlbranche ist auch für ThyssenKrupp ein wichtiges Signal. Derzeit steuert die Sparte hohe Verluste bei – eine nachhaltige Lösung für den Bereich ist nach wie vor nicht in Sicht. Sollte sich die Konjunktur tatsächlich deutlich aufhellen, wäre aber auch eine Fortführung im eigenen Konzern eine Option. Dann könnte der Stahl tatsächlich wieder zum Kerngeschäft werden und dringend benötigte Gewinne für den kostenintensiven Umbau beisteuern.
Die ThyssenKrupp-Aktie nimmt weiter Fahrt auf. Dabei sind die Risiken noch immer groß. Die Aktie bleibt in der aktuellen Situation des Konzerns hochspekulativ. DER AKTIONÄR favorisiert im Stahlsektor weiter Klöckner & Co. Die Papiere des Stahlhändlers haben zuletzt ebenfalls deutlich zugelegt. Vor allem dank der starken Position bei der Digitalisierung dürfte der Konzern weiter stark performen.