Die US-Börsen haben am Donnerstag nach anfänglichen Verlusten doch an die Erholung des Vortags angeknüpft. Der technologielastige Nasdaq 100 legte um 0,7 Prozent auf 19.368 Punkte zu. Der Dow Jones stieg um 0,3 Prozent und notierte zuletzt bei 40.983 Punkten, während der breit gefasste S&P 500 um 0,5 Prozent auf knapp 5.582 Zähler zulegte.
„Angeführt von den Technologieaktien in New York kam es gestern zu einem Stimmungsumschwung am Markt“, erklärte Marktanalyst Konstantin Oldenburger vom Broker CMC Markets.
Nvidia-CEO Jensen Huang hatte zur Wochenmitte auf einer Technologiekonferenz über die starke Nachfrage nach den knappen Chips des KI-Vorzeigeunternehmens berichtet, was die zuletzt verhaltene Stimmung der Anleger wieder aufhellte. Nvidia-Aktien setzten am Donnerstag ihre Gewinne fort und stiegen um rund 2 Prozent. Broadcom verzeichnete ein Plus von gut 4 Prozent, während auch die Aktien der Google-Mutter Alphabet und des Facebook-Konzerns Meta gefragt waren.
Im Fokus stehen weiterhin Wirtschaftsdaten. Der Anstieg der Erzeugerpreise in den USA schwächte sich im August wie erwartet ab. Angesichts rückläufiger Inflation und einer schwächeren Konjunktur wird am kommenden Mittwoch mit einer Zinssenkung durch die US-Notenbank Fed gerechnet. Die Frage bleibt jedoch, wie stark die Senkung ausfallen wird.
Bis mehr Klarheit über den Zinskurs der Fed herrscht, dürften viele Investoren vorsichtig bleiben – zumal der September als traditionell schwacher Börsenmonat gilt.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat bereits am Donnerstag auf die abflauende Inflation und die schleppende Wirtschaftsentwicklung im Euroraum mit einer erwarteten Zinssenkung reagiert.
Am unteren Ende des Dow Jones standen die Aktien des Chemiekonzerns Dow Inc mit einem Minus von 1,2 Prozent, nachdem das Unternehmen den Umsatzausblick für das dritte Quartal gesenkt und auf Margendruck in Europa hingewiesen hatte.
Für die Aktien von Moderna ging es um 13 Prozent abwärts, wodurch die Höchstkurse aus der Coronapandemie weiter in die Ferne rücken. Der Impfstoffhersteller kürzt seinen Forschungs- und Entwicklungsetat deutlich, da die Verkäufe enttäuschend ausfielen. Das Unternehmen erwartet, die Gewinnschwelle erst 2028 zu erreichen. Analystin Eliana Merle von der UBS sieht jedoch im aktuellen Kursrückgang eine Chance. Sie hält den überarbeiteten Finanzrahmen langfristig für positiv, auch wenn die kurzfristigen Umsätze hinter den Erwartungen liegen. Ihrer Einschätzung nach wird die Pipeline von Moderna weiterhin unterschätzt.
Im Gegensatz dazu legten die Aktien von Alaska Air um 1,4 Prozent zu. Das Unternehmen profitierte von einem optimistischeren Ausblick für das laufende Quartal, gestützt durch eine starke Sommernachfrage und unerwartet niedrige Treibstoffkosten.
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Mit Material von dpa-AFX