Das Geschäftsklima in der US-Region Philadelphia hat sich im September überraschend deutlich verschlechtert. Der viel beachtete Philly-Fed-Index sackte um 16,1 Punkte auf minus 9,9 Zähler ab. Volkswirte hatten einen positiven Wert erwartet. Die großen US-Indizes rutschen im frühen Handel ins Minus. Beim S&P 500 könnte es heute brisant werden.
Zwar hatten Volkswirte mit einem Rückgang des Geschäftsklimas gerechnet. Mit 2,3 Punkten wurde allerdings ein positiver Wert erwartet. Der Philly-Fed-Index misst die wirtschaftliche Aktivität in der Region Philadelphia und wirft einen Schlagschatten auf die gesamte USA. Ein Wert über null Punkten deutet auf einen Anstieg der Wirtschaftsaktivität hin, ein Wert wie aktuell unter null signalisiert einen Rückgang.
Im frühen Handel verliert der Dow Jones 0,2 Prozent, der marktbreite S&P 500 etwa 0,4 Prozent und der Technologie-Werte-Index Nasdaq 100 gut ein halbes Prozent. Alle drei großen Indizes können sich im Verlauf wieder stabilisieren.
Beim S&P 500 ist die charttechnische Situation wichtig. Der Index sollte den seit Juni intakten Aufwärtstrend nicht unterschreiten. Die Linie verläuft aktuell bei 3.925 Punkten. Fällt der Index nachhaltig darunter, würden in der Folge die Tiefstände von Juli oder Juni nochmals getestet.
Unter den Einzelwerten fällt das Plus der Papiere von Netflix von gut fünf Prozent auf. Evercore ISI empfahl die Anteilsscheine des Streaming-Dienstes mit einem Kursziel von 300 Dollar. Analyst Mark Mahaney sieht vor allem enorme Chancen im günstigeren, werbefinanzierten Netflix-Abo, das 2023 starten soll. Zuletzt hatte der Streaming-König im hart umkämpften Markt zuschauen müssen, wie die Konkurrenz stärker wird. Vom Rekord bei gut 700 Dollar aus dem Herbst 2021 ist man meilenweit entfernt.
Bei den Adobe-Anlegern kommt derweil weniger gut an, dass der Konzern offenbar kurz vor der Übernahme des Designsoftware-Unternehmens Figma steht. Aus informierten Kreisen hieß es, dass der Deal etwa 20 Milliarden Dollar kosten werde, und noch am Donnerstag offiziell werden könnte. Von Adobe werden zudem nach Börsenschluss Quartalszahlen erwartet. Die Adobe-Aktie stürzt um über 12 Prozent ab. (Mit Material von dpa-AFX)