War die gestrige Erholungsbewegung nur eine Eintagsfliege? Vorbörslich deutete sich zu Handelsbeginn in den USA zunächst eine Stabilisierung an. Doch mit Veröffentlichung der aktuellen Konsumklima-Daten, die überraschend gut ausfallen, drehen die Kurse nach unten. Der Dow Jones fällt wieder unter 30.000 Punkte.
Die Stimmung der US-Verbraucher hat sich im Oktober auf niedrigem Niveau weiter aufgehellt. Das von der Universität Michigan erhobene Konsumklima stieg zum Vormonat um 1,2 Punkte auf 59,8 Zähler. Damit hat sich das Stimmungsbarometer etwas von seinem im Juni markierten Rekordtief von 50,0 Punkten erholt.
Analysten hatten aktuell mit einer geringeren Verbesserung gerechnet. Gute Daten sind derzeit eher ungern gesehen, weil sie die Notenbank zu stärkeren Zinserhöhungen animieren könnten.
Trotz der neuerlichen Aufhellung gab sich Joanne Hsu, die an der Uni für die Umfrage verantwortlich ist, eher pessimistisch. Sie verwies auf die hohe Unsicherheit über die Entwicklung der Inflation, der Wirtschaft und der Finanzmärkte. In den vergangenen Monaten war das Konsumklima vor allem durch die hohen Inflationsraten belastet worden.
Der Indikator der Uni Michigan ist ein Maß für das Kaufverhalten der US-Verbraucher. Er basiert auf einer telefonischen Umfrage unter rund 500 Haushalten. Abgefragt werden die finanzielle und wirtschaftliche Lagebeurteilung sowie die entsprechenden Erwartungen.
Der S&P 500 gibt zunächst auf 3.632 Punkte und damit gut ein Prozent nach. Der Nasdaq 100 fällt rund 1,5 Prozent. Der Dow Jones rutscht auf 23.920 Punkte ab.
Die Kursrückgänge an den US-Börsen sind ein Zeichen der anhaltenden Nervosität. Der gestrige Tag hat allerdings auch gezeigt, dass mit der ersten Reaktion auf neue Daten noch nicht das letzte Wort gesprochen sein muss. DER AKTIONÄR hält Sie auch am Freitag bis Handelsschluss auf dem Laufenden.
(mit Material von dpa-AFX)