Mit JPMorgan und der Citigroup haben am Freitag zwei US-Banken für gute Laune gesorgt. Beide Geldhäuser verdienten im Q3 zwar weniger als im Vorjahr, konnten aber sowohl bei Ergebnis als auch bei den Erlösen die Markterwartungen übertreffen. Und: Bei JPMorgan rechnet Unternehmensboss Jamie Dimon für das Gesamtjahr mit höheren Zinserträgen.
Die US-Investmentbank hat im Berichtszeitraum 32,7 Milliarden Dollar erlöst und dabei einen Gewinn je Aktie von 3,74 Dollar (9,7 Milliarden Dollar) erwirtschaftet. Das ist mehr als von Analysten erwartet: Die Experten hatten lediglich 32,1 Milliarden an Umsätzen und einen Gewinn von 2,90 Dollar je Aktie erwartet. Im Vorjahr standen unter dem Strich 11,7 Milliarden Gewinn in den Büchern.
Der Ausblick ist ebenfalls positiv: Bankchef Jamie Dimon rechnet nämlich für das Gesamtjahr jetzt mit einem noch höheren Zinsüberschuss als bislang: Abseits der Unternehmens- und Investmentbank soll derselbe jetzt auf 61,5 Milliarden statt auf 58 Milliarden Dollar steigen. Überdies soll ab 2023 das derzeit – wegen höherer Kapitalanforderungen der Aufsichtsbehörden – ausgesetzte Aktienrückkaufprogramm wieder aufgenommen werden.
Auch die Citigroup kann mit ihrem Q3-Zahlenwerk durchaus überzeugen. Während die Erträge von 18,5 Milliarden Dollar die Erwartungen um 230 Millionen Dollar schlagen, liegt der ausgewiesene Nettogewinn mit 1,50 Dollar je Aktie um fünf Cent über den Schätzungen der Wall Street. Gegenüber dem vergleichbaren Vorjahresperiode bedeutet das einen Rückgang von 25 Prozent. Vor allem die Investmentbanking-Sparte der Citigroup machte angesichts des Ukraine-Kriegs und der damit einhergehenden geopolitischen Unsicherheiten weniger Geschäft.
Beide US-Werte liegen vorbörslich im Plus: Während die JPMorgan-Aktie mehr als zwei Prozent zulegen kann, gewinnt das Papier der Citigroup 1,3 Prozent.
Beide US-Banken und Empfehlungen des AKTIONÄR haben geliefert. JPMorgan hat überdies die Prognosen für die Zinssparte noch erhöht. Dennoch: Aufgrund der wirtschaftlich-konjunkturellen Unsicherheiten sind beide Titel aktuell eine gute Halteposition.
(Mit Material von dpa-AfX)