Die Inflation in den USA verharrt auf hohem Niveau. Laut jüngsten Daten sind die Preise im September etwas stärker gestiegen als erwartet. Die Kerninflation hat sich gemäß den Erwartungen entwickelt – trotzdem muss der DAX große Teile seiner Tagesgewinne wieder abgeben. Der Euro verliert an Boden.
Die Verbraucherpreise stiegen gegenüber dem Vorjahresmonat um 3,7 Prozent, wie das US-Arbeitsministerium am Donnerstag in Washington mitteilte. Volkswirte hatten im Schnitt eine Abschwächung auf 3,6 Prozent erwartet. Im Monatsvergleich stiegen die Preise um 0,4 Prozent, während Analysten mit 0,3 Prozent gerechnet hatten.
Die Kerninflation fiel erneut zurück. Sie sank von 4,3 auf 4,1 Prozent. Diese Rate wird von der Fed besonders beachtet. Sie gibt den allgemeinen Preistrend nach Meinung von Fachleuten besser wieder als die Gesamtrate, da schwankungsanfällige Komponenten wie Energie und Lebensmittel herausgerechnet werden.
An der Börse kommen die Daten nicht gut an, denn sie könnten die US-Notenbank dazu bringen, doch noch einmal in diesem Jahr zu erhöhen. Sah der Markt die Wahrscheinlichkeit für eine weitere Zinsanhebung 2023 vor den Daten bei 26 Prozent, sind es jetzt 40 Prozent.
Vor allem bei den zinssensitiveren werten wie den Immobilienunternehmen oder den Internetkonzernen macht sich dies bemerkbar. Vonovia, vormittags noch bei 23,59 Euro, notiert aktuell nur noch bei 23,09 Euro.
Der DAX notiert zur Stunde bei 15.480 und damit wieder unterhalb der wichtigen 15.500-Punkte-Marke. Wichtig wäre, wenn er oberhalb davon schließen könnte, da dadurch die Wahrscheinlichkeit wächst, auch GD50 und GD200 im Bereich von 15.630 zurückzuerobern.
Die Tatsache, dass die Kerninflation weiter zurückgeht, spricht dafür, dass sich die Märkt bald wieder umorientieren werden. Die Anleger, gerade in den USA, werden vor allem auf die Berichtssaison schauen und daraus ihre Schlüsse ziehen. Der DAX hat daher weiter die Chance, in Richtung 15.650 zu laufen.