Wollen Sie wissen, was die Börsen heute machen? Schauen Sie auf die Kurse! Einen aktuellen Stand anzugeben, verbietet sich an dieser Stelle. Zu schnell und gegensätzlich sind die Bewegungen. Nach dem Mega-Abverkauf nach den Inflationsdaten aus den USA ist der DAX zeitweise wieder ins Plus gestiegen. Unterdessen brodelt es auch in Europa. UPDATE: Kurz vor Xetra-Handelsschluss erreichte der DAX ein Tageshoch mit einem Plus von 1,6 Prozent. Die US-Börsen drehten ebenfalls ins Plus.
Kurz vor US-Handelsauftakt wurde bekannt, dass sich die amerikanische Inflation im September leicht abgeschwächt hat. Die Inflationsrate lag mit 8,2 Prozent aber über den Markterwartungen. Außerdem stieg die Kerninflation, bei der die volatilen Energie- und Lebensmittelpreise ignoriert werden, von 6,3 auf 6,6 Prozent und damit auf einen 40-jährigen Höchststand.
Nach Berichten über eine bevorstehende weitere Kehrtwende der britischen Regierung in ihrer Finanzpolitik ist das Pfund gestiegen. Die britische Währung, die zuletzt schwer unter Druck geraten war, legte zum US-Dollar bis zum Donnerstagmittag zu. Die Zeitung Guardian berichtete, die Regierung erwäge, die für April geplante deutliche Anhebung der Unternehmenssteuer doch nicht zurückzunehmen. Premierministerin Liz Truss hatte wiederholt angekündigt, die noch von ihrem Vorgänger Boris Johnson beschlossene Erhöhung von 19 auf 25 Prozent wieder zu streichen.
Finanzminister Kwasi Kwarteng wich Fragen nach der Unternehmenssteuer am Rande der Jahrestagung von Weltbank und des Internationalen Währungsfonds (IWF) in Washington aus. Kwarteng betonte, er werde seinen Kurs durchziehen. „Mein Fokus liegt darauf (...) sicherzustellen, dass wir wieder Wachstum in unsere Wirtschaft bringen“, sagte der Minister. Zuvor hatte ein Sprecher von Truss gesagt, die Position der Premierministerin habe sich nicht geändert und es seien keine Änderungen geplant.
Der russische Prsäident Wladimir Putin lässt unterdessen weiter ukrainische Infrastruktur mit Raketen und laut ukrainischer Seite auch mit „Kamikaze“-Drohnen angreifen.
Die übergeordnete Richtung bleibt für die Börsen klar abwärtsgerichtet. Zur recht volatilen Gesamtlage gehören auch bisweilen kräftige Gegenbewegungen. Eine fundamental begründete Trendwende zeichnet sich allerdings nicht ab. Zwar könnte das Inflationsthema in den kommenden Monaten zunehmend in den Hintergrund rücken, allerdings bleibt abzuwarten, wie sich die Unternehmen im aktuellen Umfeld halten. Neben dem DAX dürfte es auch an den US-Börsen heute im weiteren Verlauf sehr volatil bleiben. DER AKTIONÄR wird über die Entwicklungen an den Achterbahn-Börsen wie gewohnt berichten.
(mit Material von dpa-AFX)