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12.03.2024 Nikolas Kessler

Spannende Rechnung: Bitcoin-Kursziel der US-Regierung entschlüsselt?

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Bitcoin

Auch wenn sie stets mit Vorsicht zu genießen sind: Ambitionierte, teils schon abenteuerliche Kursziele für den Bitcoin gehören in der Kryptobranche seit jeher dazu und werden meist im Brustton der Überzeugung vorgetragen. Ein Branchenexperte glaubt nun aber, das geheime Bitcoin-Ziel der US-Regierung ermittelt zu haben.

Pierre Rochard, Leiter der Research-Abteilung bei der Krypto-Mining-Firma Riot Platforms, hat sich den aktuellen Haushaltsentwurf der US-Regierung für das Jahr 2025 genauer angesehen und glaubt, darin Hinweise auf eine bullishe Haltung der Biden-Administration gegenüber Bitcoin und Co herausgelesen zu haben.

„Bidens Budget für 2025 ist sehr optimistisch für Bitcoin, das Weiße Haus erwartet bis 2035 250.000 US-Dollar“, schrieb er am Montag bei X (ehemals Twitter). Der Grund: „Sie rechnen bei den Steuereinnahmen damit!“

Um auf diesen Wert zu kommen, teilt er die laut Haushaltsentwurf für 2025 erwarteten Einnahmen aus der Besteuerung und der Regulierung digitaler Vermögenswerte in Höhe von 1,035 Milliarden Dollar durch den aktuellen Bitcoin-Kurs von rund 72.000 Dollar. Anschließend multipliziert er das Ergebnis mit den Einnahmen in Höhe von 3,65 Milliarden Dollar, die die US-Regierung laut dem Entwurf im Jahr 2035 erwartet, was zu einem Endergebnis von 254.158 Dollar als erwarteter Preis für einen Bitcoin führt.

Als Beleg für diese These führt er einen Auszug aus dem 188-seitigen Haushaltsentwurf der US-Regierung für das Jahr 2025 an. Diesen hat er jedoch nach eigenem Bekunden bearbeitet und um eine eigene Grafik ergänzt, was die Glaubwürdigkeit nicht unbedingt fördert.

Heftige Reaktionen – von „Fake News“ bis „viel zu bearish“

Am Ende bleibt es eine Milchmädchenrechnung, die inzwischen aber dennoch für jede Menge Diskussionen in der Krypto-Community und darüber hinaus sorgt. Der Tweet wurde mit einem Hinweis versehen, der klarstellt, dass der Haushaltsentwurf des Weißen Hauses keine konkreten Prognosen für den Bitcoin enthält. In den Kommentaren unter dem Post finden sich auch vermehrt Stimmen, die Rochard die Verbreitung von Falschinformationen vorwerfen.

Derweil beklagen sich viele Bitcoin-Bullen, dass ein Anstieg auf 250.000 Dollar auf Sicht der nächst elf Jahre viel zu konservativ und eher bearish sei. „Das würde bedeuten, dass der Bitcoin in den nächsten zehn Jahren eine jährliche Rendite auf dem Niveau des S&P 500 erzielen würde“, gibt X-User SQUIP in den Kommentaren zu bedenken.

Diskutiert wird außerdem, dass mögliche Änderungen an der Art und Weise, wie Krypto-Bestände beziehungsweise -Gewinne in den USA künftig besteuert werden, bei Rochards Berechnung in keiner Weise berücksichtigt sind. Dabei könnten bereits kleine Änderungen große Auswirkungen auf die erwarteten Steuereinnahmen haben.

Bitcoin (ISIN: CRYPT0000BTC)

Aus dem Haushaltsentwurf Hinweise auf die Haltung der US-Regierung gegenüber Kryptowährungen oder gar konkrete Kursziele ableiten zu wollen, erscheint auch dem AKTIONÄR etwas an den Haaren herbeigezogen. Außer Frage steht indes, dass das Momentum bei der digitalen Leitwährung klar positiv ist – trotz der aktuellen Verschnaufpause nach dem neuen Rekordhoch vom Vortag.

Die hohe Nachfrage und das bevorstehende Halving im April dürfte den Kurs mittelfristig weiter antreiben. DER AKTIONÄR bleibt daher bullish.

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Gerd Weger ist seit den 1980ern erfolgreich an den Märkten aktiv und vielen Börsianern als Kolumnist der €uro am Sonntag oder als Betreiber seines legendären „Millionen­depots“ bekannt. Im Jahr 2017 hat er seinen Fokus von Aktien auf Kryptowährungen verlagert und legt nun ein Standardwerk vor: Der Schwerpunkt liegt auf den Bewertungsfaktoren von Bitcoin und Co. Die im Ver­gleich zu Aktien völlig anderen Ansätze zur Fundamentalanalyse werden in dem Buch systematisch dargestellt. Wichtig sind auch die Überlegungen für eine Steueroptimierung. Für aufgeklärte Investoren und Trader ist all dies unerlässlich für einen nachhaltigen Anlageerfolg mit Kryptowährungen. 

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