Der DAX befindet sich am Montagvormittag im freien Fall. Nach 15.435 Punkten zu Handelsbeginn notiert der deutsche Leitindex mittlerweile unter 15.100. Wie befürchtet, bereitet der Bankensektor den Anlegern nach wie vor Sorgen. Derzeit würden mögliche Folgen des Kollapses der Silicon Valley Bank (SVB) in den USA abgewogen, erklärte ein Börsianer.
Die US-Aufsichtsbehörden hatten zwar wegen Turbulenzen in Teilen des US-Bankensektors eingegriffen, doch die Unsicherheit bleibt. So war vor dem Wochenende die auf Start-up-Finanzierung spezialisierte Silicon Valley Bank (SVB) nach einer gescheiterten Notkapitalerhöhung vorübergehend geschlossen und unter staatliche Kontrolle gestellt worden.
Neues Notfallprogramm
Am Wochenende hatten Finanzministerium, Notenbank und die Einlagensicherungsbehörde erklärt, dass Einlagen bei der SVB und einem weiteren Institut geschützt würden. Die US-Notenbank Fed legte auch ein neues Kreditprogramm zur Versorgung der Banken mit Liquidität auf.
Denn bleibe das Problem hoher Buchverluste in den Anleiheportfolios der Banken bestehen und dürfte die Börse noch eine ganze Weile beschäftigen, erklärte Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei Robomarkets.
Zinspause im März
Die Ökonomen der US-Bank Goldman Sachs unter Leitung von Jan Hatzius erwarten derweil, dass die jüngsten Vorfälle im US-Bankensystem die Fed dazu veranlassen dürfte, ihren geldpolitischen Straffungszyklus nächste Woche zu unterbrechen. Sie verwiesen zudem auch auf die Unsicherheit über weitere Zinsschritte in den kommenden Monaten.
Aus technischer Sicht hat der DAX die Konsolidierungsspanne zwischen 15.270 und 15.660 nach unten verlassen. Außerdem wurden GD21 und GD50 gebrochen. Es droht jetzt ein Test der massiven Unterstützung bei 15.000, was schon innerhalb der nächsten Minuten/Stunden passieren könnte.
Die Long-Spekulation auf den DAX ist nicht aufgegangen. Der empfohlene Turbo-Optionsschein wurde ausgestoppt.
(mit Material von dpa-AFX)