Das näher rückende umfangreiche Corona-Hilfspaket für die US-Konjunktur sowie eine Beruhigung an den Anleihemärkten haben am Montag für kräftige Gewinne an den US-Börsen gesorgt. Zudem stützten starke Stimmungs- und Wirtschaftsdaten, denn im Februar hellte sich die Stimmung in der US-Industrie überraschend stark auf. Der Einkaufsmanagerindex ISM erreichte den höchsten Stand seit drei Jahren.
Der weltweit bekannteste Index Dow Jones Industrial schloss 1,95 Prozent höher auf 31.535,51 Punkte. Damit rückte er wieder an sein Rekordhoch vom vergangenen Mittwoch bei etwas über 32.000 Punkten heran. Der marktbreite S&P 500 stieg um 2,38 Prozent auf 3.901,82 Punkte. Der technologielastige Nasdaq 100 rückte um 2,89 Prozent auf 13.282,95 Punkte vor. Am US-Rentenmarkt legten richtungweisende Staatsanleihen um 0,14 Prozent auf 133,35 Punkte zu. Die Rendite sank zugleich auf 1,43 Prozent.
"Das Zinsthema hat aktuell etwas an Schrecken verloren. Die Gegenbewegung am Rentenmarkt ist groß genug, um die Zinsangst der Aktienanleger zu lindern", kommentierte Thomas Altmann von QC Partners. Zudem verwies er darauf, dass "das nächste US-Hilfspaket immer konkretere Formen annimmt".
Nachdem das Repräsentantenhaus dem knapp zwei Billionen US-Dollar schweren Paket des US-Präsidenten Joe Biden gegen die Corona-Krise zugestimmt hat, rief Biden nun den Senat zu einer schnellen Verabschiedung auf. Dort haben zwar Demokraten und Republikaner jeweils 50 Sitze. Vizepräsidentin Kamala Harris - die zugleich Präsidentin der Kammer ist - kann bei einem Patt aber die ausschlaggebende Stimme abgeben.
Zu den besonders gefragten Werten am US-Aktienmarkt zählten jene, die zuvor stark verkauft worden waren. Boeing etwa gewannen als Spitzenwert im Dow 5,8 Prozent, Apple stiegen um 5,4 Prozent und Intel gewannen 3,5 Prozent.
Ölaktien profitierten vom gestiegenen Ölpreis. ExxonMobil gewannen im S&P 100-Index 3,7 Prozent und ConocoPhillips stiegen um 1,2 Prozent, während Chevron im Dow um 2,1 Prozent zulegten.
Johnson & Johnson zeigten sich mit einem Plus von 0,5 Prozent vergleichsweise schwach. Wie erwartet, hat der Pharmakonzern von der US-Arzneimittelbehörde FDA eine Notfallzulassung für seinen Corona-Impfstoff erhalten.
Spitzenreiter im Nasdaq 100 waren die Aktien von Zoom Video mit plus 9,7 Prozent, die nachbörslich sogar um weitere 4,5 Prozent stiegen. Der Software-Konzern, der Videokonferenzen für Unternehmen anbietet, legte nach dem Handelsschluss seine Quartalszahlen vor. Diese und auch der Ausblick, den der Corona-Krisengewinner gab, waren besser als erwartet ausgefallen.
Der Euro bewegte sich im US-Handel nur wenig und kostete zum Börsenschluss an der Wall Street 1,2046 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,2053 (Freitag: 1,2121) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8297 (0,8250) Euro.
(Mit Material von dpa-AFX)