Die Hoffnung auf Verhandlungen Russlands mit der Ukraine haben den angezählten Börsen vor dem Wochenende wieder etwas auf die Beine geholfen. Der DAX erholte sich am Freitag um 3,67 Prozent auf 14.567 Punkte und machte damit einen Teil der herben Verluste des Vortages wett, als er auf den tiefsten Stand seit einem Jahr abgerutscht war. Mit einem Verlust von mehr als drei Prozent schauen Anleger jedoch auf eine triste Börsenwoche zurück.
Russland ist nach Angaben des Kreml bereit zu Friedensverhandlungen mit der Ukraine. Moskau sei bereit, eine russische Delegation zu Gesprächen in die belarussische Hauptstadt Minsk zu schicken, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte das Angebot für ein Treffen dem russischen Staatschef Wladimir Putin zweimal unterbreitet.
Versorger im Fokus
Das Thema Energieversorgung in Deutschland und Europa angesichts des Ukraine-Krieges machte die Aktien von RWE zu einem der besten Werte im DAX. Sie zogen um gut sechs Prozent an, E.on gewann knapp drei Prozent. Spekulationen über eine Verlängerung der Laufzeiten von Kohlekraftwerken zur vorübergehenden Deckung von Defiziten machten die Runde. Gleichzeitig dürfte die Politik den Ausbau der Alternativen Energien forcieren, während die bereits vor Kriegsausbruch hohen Strom- und Gaspreise zunächst weiter steigen dürften. Im MDAX machte Uniper mit plus 6,3 Prozent die heftigen Vortagesverluste zum Teil wett.
Für die Aktien von VW und der Porsche-Holding ging es um 5,2 beziehungsweise 3,8 Prozent hoch. Die obersten Gremien des VW-Konzerns stimmten einem Börsengang der Sportwagentochter Porsche AG zu. Die Anteile des Chemiekonzerns BASF büßten indes ein Prozent ein. Analysten monierten eine geringe Profitabilität im Schlussquartal 2021.
Freenet und Secunet überzeugen
Im MDAX gewannen die Papiere des Mobilfunkanbieters Freenet nach den Quartalszahlen vom Vorabend fast acht Prozent. Analyst Ulrich Rathe von der US-Bank Jefferies lobte eine hohe Profitabilität im vierten Quartal und einen zuversichtlichen Ausblick.
Secunet schossen im SDAX um fast 17 Prozent nach oben. Im aktuell unsicheren geopolitischen Umfeld profitierten die Papiere des IT-Spezialisten vom Bedarf für Schutz vor Cyberattacken. Die Aktien der Rüstungsunternehmen Rheinmetall und Hensoldt bauten ihre deutlichen Vortagesgewinne noch kräftig aus.
Mit Material von dpa-AFX
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