Erst mal keine Anschlussgewinne: Die Freude am US-Aktienmarkt über die gestrigen Kursgewinne dürfte den Anlegern heute gleich wieder vergehen. Vor dem Handelsstart in New York taxiert der Broker IG den Leitindex Dow Jones mit minus 1,3 Prozent auf 30.148 Punkte. In anderen Indizes sieht es noch etwas schlechter aus.
Der Nasdaq 100 wird 1,6 Prozent tiefer erwartet. Ähnlich ist der Stand beim S&P 500.
Zur Wochenmitte wird Notenbankchef Jerome Powell seine regelmäßige Anhörung vor dem US-Senat abhalten. Die Federal Reserve hat ihren Kampf gegen die hohe Inflation zuletzt mit einer ungewöhnlich großen Zinsanhebung um 0,75 Prozentpunkte intensiviert. Es wird erwartet, dass sie ihrem Kurs einer deutlich strafferen Geldpolitik noch längere Zeit treu bleiben wird. Marktteilnehmer bezweifeln allerdings, ob es ihr gelingen wird, die Wirtschaft angesichts der schnellen Zinswende vor einem harten Absturz zu bewahren.
Öl-Aktien und Kellogg im Fokus
Fallende Ölpreise spiegeln die Rezessionsängste aktuell wider. Die am Vortag hohen Kursgewinne von Ölkonzernen wie Chevron und ExxonMobil könnten sich daher wieder auflösen, wie die vorbörslichen Verluste belegen. Auch Marathon Oil und Halliburton sacken vorbörslich deutlich ab.
Die Aktien von Kellogg, die am Vortag von der Nachricht über eine Aufspaltung des Herstellers von Frühstücksflocken in drei börsennotierte Unternehmen profitiert hatten, geben heute vorbörslich um ein Prozent nach. Analyst Ken Goldman von JPMorgan sieht das Vorhaben skeptisch. Eine Aufspaltung könnte womöglich an der Bewertung gar nicht so viel ändern, schrieb er.
Die AKTIONÄR-Einschätzung von gestern bestätigt sich nach derzeitigem Stand. Zumindest bis zum Handelsstart in den USA überwiegen die Kursverluste. DER AKTIONÄR wird wie gewohnt die weitere Entwicklung begleiten.
(mit Material von dpa-AFX)