Guter Start in die Woche für US-Aktien: Der Dow Jones eroberte nach dem Feiertag am Montag heute die runde Marke von 30.000 Punkten zurück und schloss 2,2 Prozent höher bei 30.530 Zählern. Der S&P 500 stieg rund 2,5 Prozent auf 3.764 Punkte. Und der Nasdaq 100 legte um 2,5 Prozent auf 11.546 Punkte zu.
Konjunktursorgen aufgrund der hohen Inflation und der dadurch notwendigen schnellen Zinswende hatten den US-Leitindex in der vergangenen Woche um fast 5 Prozent auf den tiefsten Stand seit Ende 2020 gedrückt. In der Woche davor war der Verlust fast ebenso hoch gewesen. Vielen Marktteilnehmern scheint nun aber der jüngste Ausverkauf zu weit gegangen zu sein, wie auch die Anstiege an einigen asiatischen und europäischen Börsen belegen. Gestützt wird die Stimmung von Äußerungen von Präsident Joe Biden, wonach eine Rezession in den USA nicht „unvermeidlich“ sei.
Börsianer warnen allerdings, dass es sich aktuell nur um eine Zwischenerholung in einem längeren Abwärtstrend an den Börsen handeln könnte. In den vergangenen Wochen waren deutlichen Tageserholungen in der Folge oft wieder fallende Kurse gefolgt.
Frische Daten vom wichtigen US-Immobilienmarkt hatten kaum Einfluss auf die Indizes. Im Mai sind die Verkäufe bestehender Häuser um 3,4 Prozent gesunken. Es war der vierte Rückgang in Folge. Analysten hatten jedoch ein etwas stärkeres Minus erwartet. Der Immobilienmarkt steht unter Druck, da einerseits die steigenden Zinsen die Finanzierungen von Wohnungen und Häusern verteuern, andererseits die Verkaufspreise bei nachlassender Nachfrage einzubrechen drohen.
Aus Branchensicht standen Energiewerte in der Anlegergunst ganz oben. Sie profitierten von deutlich gestiegenen Ölpreisen.
Die Aktie von Nahrungsmittelhersteller Kellogg legte knapp 2 Prozent zu. Das Unternehmen soll in drei börsennotierte Unternehmen aufgeteilt werden. Den Kern soll künftig das internationale Snack- und Cerealien-Geschäft mit bekannten Marken wie Kellogg's, Frosties oder Pringles bilden.
Im Ringen um eine Übernahme der Fluggesellschaft Spirit durch Jetblue scheint kein Ende in Sicht. Jetblue besserte das Angebot nun nochmals nach, um damit Frontier Airlines auszustechen. Die Anteilsscheine von Spirit legten knapp 8 Prozent zu, während jene von Jetblue um 1,6 Prozent fielen.
Die Aktien von DaVita brachen um mehr als 15 Prozent ein. Der Dialyseanbieter hat vor dem obersten US-Gericht im Streit um die Höhe von Kostenerstattungen für bestimmte Dialysepatienten eine Schlappe erlitten. Eine Mehrheit der neun Richter des US Supreme Court stellte sich in dem Streit um die Gestaltung einer betrieblichen Krankenversicherung auf die Seite eines Krankenhauses in Ohio und damit gegen Davita. Auch die Fresenius-Aktien aus dem DAX gerieten dadurch heute massiv unter Druck.
(mit Material von dpa-AFX)