Er ist einer der profiliertesten Hedgefonds-Manager der Welt: Stanley Druckenmiller. Der US-Investor ist außerdem seit vielen Jahren finanziell beim Datenanalyse-Unternehmen Palantir engagiert. Palantir hat nun im Rahmen einer Interview-Reihe ein Gespräch zwischen Druckenmiller und Palantir-Chef Alex Karp veröffentlicht.
Dabei äußert sich Druckenmiller auch zur aktuellen Situation an den Märkten. Vorhersagen seien im aktuellen Umfeld „so schwierig wie nie zuvor“, sagt Druckenmiller – und er mache das seit 45 Jahren. Ein paar Einschätzungen gibt Druckenmiller dann aber doch ab. Erstens: „Eine so hohe Wahrscheinlichkeit für eine globale Rezession habe ich seit Jahrzehnten nicht mehr gesehen.“
Druckenmillers Bestandsaufnahme: Alle Faktoren, die in den vergangenen Jahren den Bullenmarkt angetrieben haben, würden inzwischen nicht nur entfallen, sondern hätten sich ins Gegenteil verkehrt. Politisch gebe es mehr Regulierung. Dazu komme eine Tendenz zur Deglobalisierung (Lieferkettenproblematik, Spannungen mit China) und eine Vollbremsung in Sachen freizügiger Geldpolitik. Druckenmiller spricht bezüglich des Handelns der Notenbank von einem „Porsche, bei dem man bei 200 Meilen pro Stunde nicht nur den Fuß vom Gas nimmt, sondern voll in die Bremsen tritt“.
Dann folgt Druckenmillers Langfristprognose: „Es ist daher meiner Ansicht nach höchstwahrscheinlich, dass der Markt in den kommenden zehn Jahren bestenfalls auf der Stelle tritt. So wie es in etwa von 1966 bis 1982 lief.“
Es habe aber auch in dieser Phase Unternehmen gegeben, die sich „sehr, sehr gut geschlagen haben“. Druckenmiller verweist unter anderem darauf, dass damals Apple gegründet wurde. Auch Energie- und Chemie-Unternehmen hätten in den Siebzigern viel Geld verdient.
Chancen gibt es immer am Aktienmarkt. Mitte August hatte DER AKTIONÄR in seiner Titelstory „Wie geht es jetzt weiter?“ (Ausgabe 34/22) rechtzeitig darauf hingewiesen, dass ein erneuter Rücksetzer wahrscheinlich war. In seiner aktuellen Titelstory stellt DER AKTIONÄR nun sieben Anti-Krisen-Aktien vor.