Nach einem weitgehend ruhigen Wochenendhandel am Kryptomarkt verläuft auch der Start in die neue Woche relativ impulsarm. Am Montagvormittag dominieren zwar die roten Vorzeichen, die Verluste fallen bei den meisten Top-Coins allerdings moderat aus. Der Bitcoin notiert auf 24-Stunden-Sicht sogar nahezu unverändert bei rund 22.415 Dollar.
Auf 7-Tages-Sicht steht allerdings ein Minus von rund 4,5 Prozent zu Buche, das zum größten Teil auf den rund 5-prozentigen Kursrutsch in der Nacht auf Freitag zurückzuführen ist. Sorgen um die Zukunft der in Schieflage geratenen Kryptobank Silvergate Capital hatten da auch den Kryptomarkt erreicht und für einen spürbaren Dämpfer gesorgt.
Transaktionsnetzwerk für Krypto-Kunden wird eingestellt
Bereits in der Vorwoche hatten sich zahlreiche große Kunden aus der Kryptobranche von Silvergate abgewendet und angekündigt, keine Transaktionen mehr über die Systeme des Instituts zu tätigen. Am Freitag nach US-Börsenschluss hat Silvergate dann selbst die Konsequenz gezogen und das Silvergate Exchange Network (SEN) eingestellt.
Eine drastische Maßnahme, schließlich war SEN nach Unternehmensangaben „das Herz“ des Angebots für Kryptokunden. Über die Plattform konnten Kunden wie Kryptobörsen, Stablecoin-Emittenten oder Investmentgesellschaften rund um die Uhr Geld transferieren. Das ist besonders für Firmenkunden aus der Kryptobranche wichtig, denn am Kryptomarkt wird rund um die Uhr gehandelt.
Dass sich viele Kryptofirmen bereits vor dieser Ankündigung zurückgezogen und die Geschäftsbeziehungen zu Silvergate proaktiv abgebrochen hatten, mache die Auswirkungen „weniger katastrophal“, kommentierte J. Austin Campbell von der Columbia Business School gegenüber Bloomberg.
Ähnlich äußerte sich auch Matt Weller, Head of Research bei Forex.com: „Es sieht nicht so aus, als würde das Silvergate-Problem zu einer breiten Ansteckung führen. Und den größten Teil des Kursrückgangs im Zusammenhang mit dieser Nachricht dürften wir bereits hinter uns haben“, sagte er dem Branchenportal cointelegraph.com. Zwar hält er beim Bitcoin durchaus einen erneuten Test der 20.000er-Marke für möglich, die Tiefen des Kryptowinters lägen aber hinter uns.
Die Turbulenzen bei Silvergate wecken böse Erinnerungen an den Kollaps von FTX im vergangenen November. Entsprechend groß ist die Unsicherheit unter den Marktteilnehmern. Gemessen am Fear & Greed Index für den Kryptomarkt hat sich die Stimmung bislang allerdings nur leicht eingetrübt. Mit einem Stand von 48 Zählern verharrt das Stimmungsbarometer auch zum Start in die neue Woche im neutralen Bereich.
Langfristig orientierte Investoren am Kryptomarkt lassen sich vom jüngsten Rücksetzer nicht aus der Ruhe bringen und bleiben dabei. Um die Silvergate-Aktie sollten Anleger aber weiterhin einen großen Bogen machen.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin.
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Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin.