Alle Indizes verlieren: Der anhaltende Krieg in der Ukraine hat die US-Aktienmärkte auch am Dienstag im Würgegriff gehalten. Ungeachtet neuer westlicher Sanktionen verschärfte Russland seine Angriffe auf sein Nachbarland. Steigende Energiepreise und mögliche Sanktionen heizten zudem die Inflationssorgen an.
Der Dow Jones Industrial schloss mit einem Minus von 1,76 Prozent tiefer bei 33.295 Punkten. Der S&P 500 fiel um 1,55 Prozent auf 4.306 Punkte. Der Nasdaq 100 gab um 1,63 Prozent auf 14.006 Zähler nach.
Der Ölpreis stieg über die 100-Dollar-Marke und notierte damit so hoch wie seit 2014 nicht mehr. Angesichts dessen blieben Aktien von Ölgesellschaften gefragt. So stieg Chevron an der Dow-Spitze um 4,0 Prozent. Das Unternehmen hatte zudem die Zielspanne für die jährlich angestrebten Aktienrückkäufe angehoben. Boeing, American Express und US-Banken gehörten hingegen zu den Verlierern.
Der Aktienkurs von Target schoss um knapp zehn Prozent nach oben. Die Zahlen der Handelskette für das vierte Quartal übertrafen die Analystenschätzungen.
Die Aktien von Foot Locker verloren 7,6 Prozent. Die Schweizer Bank Credit Suisse stufte die Titel des Sportartikelhändlers angesichts der geänderten Vertriebsstrategie des wichtigen Handelspartners Nike von „Outperform“ auf „Neutral“ ab und senkte das Kursziel kräftig von 70 auf 30 Dollar. Der Rückzug von Nike bringe selbst bei der geringen Bewertung der Foot-Locker-Aktie viel Unsicherheit mit sich, hieß es.
Im Nasdaq konnte sich Baidu nach Veröffentlichung seiner Quartalszahlen an die Spitze setzen (siehe weiterführende Beiträge). Salesforce stieg nachbörslich nach einer Prognoseanhebung mehr als vier Prozent.
Der Eurokurs fiel im US-Handel zeitweise unter die Marke von 1,11 Dollar und damit auf den Stand seit Mai 2020. Als sicher empfundene Anlagen wie US-Staatsanleihen waren wegen des Krieges in der Ukraine auch am Dienstag sehr gefragt. Der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) stieg zuletzt um 0,82 Prozent auf 128,50 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Staatspapiere fiel im Gegenzug auf 1,73 Prozent.
Ausschluss von Russen-Banken
Unterdesssen wird die EU mehrere russische Banken aus dem Banken-Kommunikationsnetzwerk Swift ausschließen. Darauf hätten sich am Dienstagabend die Ständigen Vertreter der 27 EU-Staaten in Brüssel verständigt, teilte die aktuelle französische EU-Ratspräsidentschaft mit. Laut Insidern werden sieben russische Banken von der Maßnahme betroffen sein. Die größte russische Bank Sberbank soll nicht dazu gehören. Auch die Gazprombank, an der Gazprom beteiligt ist, soll verschont werden.
Der Swift-Ausschluss gehört zu einer ganzen Reihe an Sanktionen, die die EU infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine beschlossen hat.
Die Einigung der ständigen Vertreter sollte noch am Dienstagabend im schriftlichen Verfahren durch die Hauptstädte bestätigt werden. Anschließend sollten die Sanktionen im EU-Amtsblatt veröffentlicht werden. Von diesem Zeitpunkt an wären sie in Kraft.
(mit Material von dpa-AFX)