In einem der bis dato größten Krypto-Betrugsfälle musste sich Bankman-Fried, der in der Branche auch „SBF“ genannt wird, seit Anfang Oktober vor einem New Yorker Gericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft hatte in sieben Punkten Anklage gegen ihn erhoben, darunter Vorwürfe wie Finanzbetrug, Geldwäsche und Verschwörung.
Sam Bankman-Fried, Gründer und Ex-CEO der Exchange FTX, war einst ein gefeierter Star am Kryptohimmel. Mit dem überraschenden Kollaps seines Imperiums vor rund einem Jahr kamen jedoch erschreckende Details ans Licht. Der heute 31-Jährige halt gelogen, betrogen und veruntreut. Nun bekommt er die Quittung dafür.
Im rund fünfwöchigen Gerichtsprozess hatten ihn einige seiner engsten Vertrauten schwer belastet. Unter den Kronzeugen war etwa Gary Wang, ein Freund Bankman-Frieds aus Kindertagen, mit dem er FTX einst gegründet hatte, und Caroline Ellison, die Ex-Freundin des Angeklagten und ehemalige CEO des Krypto-Hedgefonds Alameda, über den Milliarden an Kundengeldern von FTX veruntreut wurden.
SBF selbst sah und sieht sich als unschuldig, will nichts von dem Milliarden-Betrug gewusst haben. Seine Verteidiger versuchten während des Prozesses, ihn als hart arbeitenden Unternehmer mit guten Absichten darzustellen, der Fehler gemacht habe. Die Jury konnten sie damit allerdings nicht überzeugen – zu drückend war die Beweislage nach den teils verheerenden Zeugenaussagen.
Keine fünf Stunden nach den Schlussplädoyers hat die Jury in der Nacht auf Freitag auf ihre Entscheidung gefällt und Bankman-Fried in allen sieben Anklagepunkten für schuldig befunden. Nun liegt es an Richter Lewis Kaplan, über das Strafmaß zu befinden. Wird SBF in allen Anklagepunkten zur Höchststrafe verurteilt, drohen ihm mehr als 100 Jahre Gefängnis. Die Höhe der Strafe soll am 28. März verkündet werden.
Bankman-Frieds Verteidiger äußerten sich enttäuscht über das Urteil. „Herr Bankman Fried beteuert seine Unschuld und wird weiterhin energisch die gegen ihn erhobenen Vorwürfe kämpfen“, kündigte sein Anwalt Mark Cohen in einem Statement an.
Während der spektakuläre Kollaps von FTX vor rund einem Jahr enorme Turbulenzen am Kryptomarkt ausgelöst und den Bitcoin im Tief bis unter die 16.000-Dollar-Marke gedrückt hatte, hatte die juristische Aufarbeitung keine nennenswerten Auswirkungen auf die Kurse mehr. Stattdessen hat die Vorfreude auf die erwartete Zulassung von Spot ETFs sowie das Halving Anfang 2024 zuletzt für ordentliche Kursgewinne beim Bitcoin gesorgt.
Nachdem sich der Kurs seit Jahresanfang mehr als verdoppelt hat, gönnt er sich am Freitag eine kleine Verschnaufpause. DER AKTIONÄR bleibt aber bullish.
Mit Material von dpa-AFX.
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