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Heute, 17:55 Martin Mrowka

DAX von Tagestief erholt – Rheinmetall und Thyssenkrupp top, Siemens und Evotec flop

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DAX

Erneut gibt es am deutschen Aktienmarkt Einbußen. Der DAX taucht erneut unter die 19.000-Punkte-Marke ab und kann sie bis zum Handelsschluss erneut wieder zurückerobern. Im Leitindex liegen fast alle Werte unter Vortag – Schwergewicht Siemens hält die rote Laterne. Eine Ausnahme ist Rheinmetall, die ein neues Allzeithoch markieren.

Der DAX ist am Dienstag zeitweilig unter die Marke von 19.000 Punkten gerutscht. Bis auf 18.812 Punkte sackt der Leitindex am Nachmittag ab, bevor Aktien-Käufe eine Gegenbewegung einleiten. Zum Xetra-Schluss stand der DAX knapp 0,7 Prozent unter Vortag bei nun 19.060,31 Punkten. Die 50-Tage-Linie, die als ein Indikator für den mittelfristigen Trend gilt und tags zuvor noch gestützt hatte, wurde durchbrochen. Der MDAX gibt 0,4 Prozent ab auf 26.098,79 Punkte.

Der russische Angriffskrieg in der Ukraine habe die Börse wieder eingeholt, begründete Marktanalyst Konstantin Oldenburger vom Broker CMC Markets die im Handelsverlauf herben Verluste und verwies auf die jüngste Eskalation im Osten Europas.

Nach bald drei Jahren Krieg schoss die Ukraine mit Erlaubnis des scheidenden US-Präsidenten Joe Biden erstmals mit weittragenden US-Waffen gen Russland. Zudem setzte der russische Staatschef Wladimir Putin eine neue Nukleardoktrin in Kraft. In dieser sind mehrere neue Bedrohungsszenarien aufgelistet, in denen Russland zu Atomwaffen greifen könnte – und damit ist der Ukraine-Krieg laut Oldenburger wieder in die Köpfe der Aktieninvestoren zurückgekehrt.

Technisch gesehen ist der DAX angeschlagen, aber nicht K.O. Analyst Jochen Stanzl von CMC Markets sieht allerdings Gefahren für eine Trendwende nach unten. 

DAX (WKN: 846900)

Benjamin Melman, Chef-Anlagestratege beim Vermögensverwalter Edmond de Rothschild, verweist ebenfalls auf US-Einflüsse. "Es besteht kein Zweifel, dass die Wahl von Donald Trump und die Androhung von Strafzöllen, die für die Automobil-Industrie noch verschärft werden könnten, die Skepsis der Investoren gegenüber Europa verstärkt haben und das zu einer Zeit, in der sowohl Deutschland als auch Frankreich mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen haben – wenn auch aus unterschiedlichen Gründen", erläuterte Melmann.

Unter den Einzelwerten im DAX setzte die Siemens-Aktie die Kurskorrektur nach ihrem vorangegangenen Rekordlauf fort. Mit minus 3,4 Prozent nahm das Schwergewicht den letzten Platz im Leitindex ein. Eine gestrichene Kaufempfehlung der Bank of America setzte zu. Diese sieht 2025 für den Industrie-Konzern eine nur begrenzte Geschäftsdynamik sowie eine schleppende Erholung im Bereich Digital Industries. 

Auch Bank-Aktien gehörten zu den größeren Tagesverlierern. Deutsche Bank gaben 1,8 Prozent nach, Commerzbank 1,6.

Am oberen Ende des Kurszettels legte das Rheinmetall-Papier um 3,9 Prozent zu, womit dessen Rally weiterging. Erstmals wurde die Marke von 600 Euro je Anteilschein übersprungen. Der Konzern erwartet angesichts des Rüstung-Booms auch mittelfristig starkes Wachstum. 

Thyssenkrupp gewannen im MDAX nach Geschäftszahlen fast 12 Prozent. Am Markt wurde vor allem von der Fortsetzung des "Versuchs einer Bodenbildung" gesprochen. Schließlich beläuft sich das Minus der Aktie seit Jahresanfang trotz der aktuellen Erholung immer noch auf rund 40 Prozent. Ein Händler lobte den freien Barmittelfluss im abgelaufenen Quartal des Industriekonzerns, merkte aber an, dass dieser im neuen Geschäftsjahr deutlich negativ sein dürfte. Kunden der Sparte Marine Systems hätten ihre Rechnungen früher gezahlt als erwartet, was sich zuletzt positiv auf den Mittelzufluss ausgewirkt habe. 

Thyssen-Tochter Nucera erzielte im vergangenen Geschäftsjahr ein etwas besseres operatives Ergebnis als prognostiziert. Die Titel des Elektrolyse-Spezialisten gewannen daraufhin im SDAX 3,1 Prozent.

Evotec korrigierten am SDAX-Ende ihre von einer Übernahmeofferte ausgelöste Rally und verloren 8,4 Prozent. Der Wirkstoff-Forscher setzt darauf, eigenständig zu bleiben und wappnet sich gegen die unerwünschten Avancen des US-Unternehmens Halozyme.

Der Mainzer Biopharma-Konzern BioNTech kann an der 'Heimatbörse' New York um mehr als fünf Prozent. Das Papier profitiert dabei von zwei positiven Analysteneinschätzungen.

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(Mit Material von dpa-AFX)

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