Der DAX ist heute abgetaucht und notiert im Minus. Auch die Deutsche Bank muss übermäßig Federn lassen. Sie rangiert am frühen Nachmittag auf einem der hintersten Plätze im Leitindex. Allerdings dürfte nicht nur die Entwicklung des DAX hierfür ausschlaggebend sein.
Anleger trennen sich heute von einigen Titeln im DAX, der mehr als ein Prozent im Minus notiert. Auf dem drittletzten Platz, vor Infineon und Siemens, steht die Aktie der Deutschen Bank. Allerdings dürfte die Entwicklung der Finanzpapiere nicht allein durch die allgemeine Marktentwicklung nach unten gezogen werden. Ein hinterer Platz im Index lässt sich damit nicht vollständig erklären.
Vielmehr verkaufen Anleger in ganz Europa heute Bankaktien. Der Euro-Stoxx-Banks steht 2,4 Prozent im Minus. Ein Grund für den Abverkauf der Branche ist die Angst vor einem möglichen Zollkrieg zwischen Europa und den USA. Solche Konflikte könnten das Wirtschaftswachstum auf dem Kontinent empfindlich beeinträchtigen. Zudem könnten mehr Kredite ausfallen, wenn Unternehmen durch Umsatzverluste in Schwierigkeiten geraten.
Die Aktie der Deutschen Bank gehört mit einem Minus von rund 2,7 Prozent nicht zu den schwächsten Werten im Euro-Stoxx-Banks. Auf dem letzten Platz liegt die Caixabank aus Spanien, dicht gefolgt von der Banca Popolare de Sondrio. Am besten stehen Aktionäre der Credit Agricole da – diese Aktie verliert nur rund ein Prozent.
Mit der fundamentalen Verfassung der Deutschen Bank und der jüngsten operativen Entwicklung hat das heutige Minus also nichts zu tun. Der Kurs ist jedoch durch das heutige Intraday-Minus nahe an die 50-Tage-Linie bei 15,64 Euro herangekommen. Diese Unterstützung hatte die Aktie zuletzt mehrfach angetestet, und sie hat gehalten. Zuletzt fiel der Kurs kurzzeitig Anfang September unter den gleitenden Durchschnitt.
Die langfristigen Aussichten der Deutschen Bank bleiben positiv, besonders vor dem Hintergrund der vom Vorstand geplanten deutlichen Erhöhung der Ausschüttungen, auch durch Aktienrückkäufe. Anleger können weiterhin einsteigen, sofern die 50-Tage-Linie als Unterstützung hält.