DAX & Co ziehen an: Siemens Energy und Rheinmetall hui – Puma und Porsche unter Druck

DAX & Co ziehen an: Siemens Energy und Rheinmetall hui – Puma und Porsche unter Druck
Foto: Julian Mezger/Börsenmedien
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Martin Mrowka 12.03.2025 Martin Mrowka

Nach Bekanntgabe neuer, überraschend niedriger US-Inflationsdaten stiegen auch viele deutsche Aktien. Der DAX markierte bei 22.813 Punkten sein Tageshoch und konnte zum Xetra-Schluss noch ein ordentliches Plus sichern. An der Spitze glänzten einmal mehr die Papiere von Rheinmetall und Siemens Energy.

Nach einer dreitägigen Verlustserie hat der DAX am Mittwoch einen neuen Anlauf nach oben unternommen. Positive Impulse lieferten unter anderem vage Hoffnungen auf einen Waffenstillstand in der Ukraine, vor allem aber Inflationsdaten aus den USA. Der DAX ging anderthalb Prozent höher als gestern in den Feierabend bei 22.676 Punkten. Von seinem jüngsten Rekord bei 23.475 Punkten war der DAX zuletzt um fast fünf Prozent zurückgefallen. Der MDAX blieb am Mittwoch mit einem Aufschlag von einem halben Prozent auf 28.685 Zähler etwas hinter dem DAX zurück.

In den USA hat sich die Teuerung dank geringerer Kosten für Energie im Februar überraschend stark abgeschwächt. Die US-Verbraucherpreise stiegen im Jahresvergleich weniger stark als angenommen (DER AKTIONÄR berichtete). Die Kerninflation war auf den niedrigsten Wert seit Mai 2021 gefallen. "Einer weiteren Zinssenkung durch die US-Notenbank im Juni steht damit nichts im Weg", urteilte Marktexperte Eckhard Schulte von MainSky Asset Management.

Gegenwind könnten die Börsen allerdings wieder in puncto Welthandel bekommen. Denn die von US-Präsident Donald Trump angekündigten Zölle auf Stahl- und Aluminium-Importe in Höhe von 25 Prozent sind in Kraft getreten. Die Europäische Union kündigte eine entschiedene Reaktion an. So sollen in einem ersten Schritt von April an wieder EU-Zölle auf die Einfuhr von US-Produkten wie Whisky, Motorräder und Boote fällig werden.

Unter den Einzelwerten fallen die Papiere der Porsche AG als DAX-Schlusslicht neben Henkel und Bayer um 3,3 Prozent. Der Sportwagenbauer wird wegen des schwierigeren Umfelds für die kommenden Jahre vorsichtiger und strebt "nur noch" eine Umsatzrendite von 15 bis 17 Prozent an. Bisher hatte die Stuttgarter VW-Tochter 17 bis 19 Prozent erwartet. Trotz eines Gewinneinbruchs im Vorjahr und hoher Investitionen in diesem Jahr soll aber die Dividende stabil bei 2,31 Euro gehalten werden.

Angesichts der europaweit steigenden Verteidigungsbudgets erwartet Rheinmetall nach einem Rekordgewinn 2024 auch im laufenden Jahr glänzende Geschäfte. Der Umsatz soll 2025 um 25 bis 30 Prozent zulegen und die operative Marge weiter steigen. Die Aktionäre sollen für 2024 eine Dividende von 8,10 (Vorjahr 5,70) Euro je Aktie erhalten. Die Rheinmetall-Titel erklommen ein weiteres Rekordhoch und verteuerten sich zuletzt um 9,6 Prozent.

Der Chemikalien-Händler Brenntag blickt nach einem Umsatz- und Ergebnisrückgang 2024 verhalten zuversichtlich auf das laufende Jahr. Bei den Zahlen für 2024 verfehlte das Unternehmen die Erwartungen der Analysten. Das Management will die Dividende mit 2,10 Euro je Aktie stabil halten. Die Aktie notierte im DAX zuletzt gut zwei Prozent höher.

Gesucht im DAX waren heute mal wieder die Aktien von Siemens Energy. Die ohnehin schon kräftig steigende Aktie hat am Nachmittag mit einem Großauftrag zusätzlichen Schwung bekommen. Zuletzt stand der Wert neun Prozent im Plus bei 57,84 Euro.

Im MDAX stürzen die Aktien von Puma um 20 Prozent auf den tiefsten Stand seit mehr als acht Jahren ab. Analysten und Anleger strafen damit einen unerwartet schwachen Geschäftsausblick des Sportartikel-Herstellers ab. Für 2024 sollen die Aktionäre eine um gut 25 Prozent niedrigere Dividende erhalten. Analyst Andreas Riemann von Oddo-BHF stufte die Aktie ab und halbierte sein Kursziel auf 25 Euro.

Nach einem schwachen Start haben sich die Aktien von Wacker Chemie mit plus 6,6 Prozent klar an die MDAX-Spitze hochgearbeitet. UBS-Experte Geoff Haire sprach von einem vorsichtigen Ausblick auf 2025. Mit Blick auf die Signale für das erste Quartal müsse sich der Polysilizium-Hersteller im Rest des Jahres zudem deutlich erholen, um das operative Ergebnisziel überhaupt zu erreichen.

Enthält Material von dpa-AFX

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