In der kommenden Börsenwoche werden die Zinsentscheidungen der Fed und EZB das Marktgeschehen maßgeblich beeinflussen. Zudem stehen wichtige Konjunkturdaten und Q2-Ergebnisse an. Für Anleger bedeutet dies: Nach einer ruhigen Vorwoche dürfte die Volatilität bei Einzelaktien und im DAX schlagartig steigen.
Vor dem Zinsentscheid der US-Notenbank am Mittwoch dürften sich die Anleger allerdings in Geduld üben. Laut dem Fed Watch Tool erwarten derzeit 99,2 Prozent der Marktteilnehmer, dass die Leitzinsen um 0,25 Prozentpunkte steigen und die Zinsspanne auf 5,25 bis 5,50 Prozent klettert. Wie es danach weitergeht, ist jedoch ungewiss.
Auch die EZB wird voraussichtlich am kommenden Donnerstag die Zinsen erneut um 0,25 Prozentpunkte anheben. Der Einlagensatz dürfte somit auf 3,75 Prozent steigen. Im Fokus steht somit auch hier der Zinsausblick. Sollte EZB-Präsidentin Christine Lagarde allerdings eine klare Antwort schuldig bleiben, könnte dies Zinssorgen erneut befeuern – mit negativen Folgen für zinssensitive Werte wie Immobilienaktien und Technologiepapiere.
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Neben der Fed und der EZB veröffentlicht am Freitag zudem die Bank of Japan ihren Zinsentscheid. DER AKTIONÄR spekuliert auf eine Abwertung des Yen gegenüber dem US-Dollar. Wie Anleger von diesem Szenario profitieren können, erfahren Sie im Devisen-Check in der aktuellen Ausgabe.
In der kommenden Woche stehen wichtige Wirtschaftsdaten an. Am Montag werden vorläufige Einkaufsmanager-Indizes für Deutschland und den Euroraum im Juli erwartet, die auf ein leichtes Schrumpfen der Euro-Wirtschaft im zweiten Halbjahr hindeuten könnten.
Am Dienstag folgt der Ifo-Index für Deutschland, der voraussichtlich das dritte Mal in Folge ein eingetrübtes Geschäftsklima zeigen wird.
Am Freitag werden die Inflationszahlen für Deutschland, Frankreich und Spanien erwartet, die laut Commerzbank-Ökonom Christoph Weil einen fortgesetzten Rückgang der Teuerungsrate im Juli signalisieren sollten. Diese Daten könnten Auswirkungen auf die Märkte haben, ebenfalls besonders auf zinssensitive Werte wie Immobilienaktien und Technologiepapiere.
Der DAX war am Freitag mit einem Abschlag von 0,17 Prozent auf 16.177 Punkte aus dem Handel gegangen. Auf Wochensicht stieg der Index damit um 0,5 Prozent. Sollten die Zinsausblicke ein Ende der Zinserhöhungen signalisieren, dürfte der deutsche Leitindex seine Erholungsrally fortsetzen.
In der kommenden Handelswoche nimmt auch die Berichtssaison Fahrt auf. Zum Wochenauftakt berichten Atoss Software, Hella, Software AG, NXP Semiconductors, Ryanair, der Telekom-Rivale Vodafone und der Haushaltsgerätehersteller Whirlpool.
Am Dienstag folgen 3M, Amadeus Fire, Deutsche Börse, Dow, General Motors, Hochtief, Kuehne & Nagel, Lindt & Sprüngli, Logitech, LVMH, Microsoft, Raytheon Technologies, Spotify, Texas Instruments, UniCredit, Verizon Communications und Visa.
Zudem treten am Dienstag noch die Änderungen in den Indizes unterhalb des DAX in Kraft. Nach der Übernahme der Software AG wird diese nun aus dem MDAX und dem TecDAX entfernt. In den Index der mittelgroßen Unternehmen rückt dafür der Autozulieferer Vitesco auf. Das macht im SDAX den Weg frei für den Fußballverein Borussia Dortmund. Im TecDAX wird die Software AG durch den Windkraft-Spezialisten PNE ersetzt
Zur Wochenmitte stehen dann Airbus, AT&T, Boeing, British American Tobacco, Coca-Cola, Deutsche Bank, DWS, Ebay, Equinor, GlaxoSmithKline, Heidelberger Druckmaschinen, Lam Research, Mattel, Meta, MTU Aero Engines, Orange, Puma, Porsche AG, Rio Tinto, Santander, Stellantis, Telefonica Deutschland, Traton, und Universal Music Group auf der Agenda.
Am Donnerstag gibt es Quartalsberichte von Ford, Kering, L' Oréal, Mercedes-Benz, Shell, Vantage Towers und T-Mobile.
Am Freitag stehen schließlich noch die Zahlen von BASF, Exxon Mobil, Hensoldt, Intesa Sanpaolo sowie von Procter & Gamble auf dem Programm.
Folgende Themen standen in der vergangenen Woche auf www.deraktionaer.de im Fokus:
Mit Material von dpa-AFX.