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DAX-Ausblick: Was auf die Anleger im Juli zukommt – plus erste Quartalszahlen und ein Börsengang

DAX-Ausblick: Was auf die Anleger im Juli zukommt – plus erste Quartalszahlen und ein Börsengang
Foto: iStockphoto
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Martin Mrowka 02.07.2023 Martin Mrowka

Nach der Geburtstagsfeier für den nun 35 Jahre alten Erfolgs-DAX stehen direkt wieder harte Wirtschaftsfakten auf der Tagesordnung: Die Zinsentwicklung bleibt im Fokus, hinzu kommen US-Arbeitsmarkt, erste Quartalszahlen und ein Börsengang. Außerdem ist die Börsenwoche in den USA wegen des Independence Day verkürzt. Der Wochenausblick.

Am Samstag ist der Deutsche Aktienindex, kurz DAX, 35 Jahre alt geworden. Am Montag wird am Montag auf dem Frankfurter Börsenparkett gefeiert. Mit einem Allzeithoch von 16.427 Punkten hat er sich rund zwei Wochen vor seinem "Ehrentag" quasi selbst beschenkt. "Der DAX ist eine Erfolgsgeschichte", meint Christine Bortenlänger vom Deutschen Aktien Institut. Wer seinerzeit 1988 umgerechnet 10.000 Euro in den DAX investiert habe, der könne sich heute über ein Vermögen von 160.000 Euro freuen.

Zum Ende des starken ersten Halbjahres hat der DAX nochmals um 1,3 Prozent zugelegt auf knapp 16.148 Punkte. Damit fielen Wochen- und Monatsbilanz mit Aufschlägen von zwei beziehungsweise gut drei Prozent positiv aus.

DAX (WKN: 846900)

"Insgesamt sieht die Bilanz für den DAX nach den ersten sechs Monaten des Jahres mehr als gut aus. Es steht ein Plus von 15 Prozent in den Büchern, das es nun gilt, über den Sommer zu verteidigen", schrieb Analyst Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets. Der MDAX der mittelgroßen Titel gewann in den ersten sechs Monaten übrigens knapp zehn Prozent.

Im Juli volatiler?

Zuletzt tat sich der DAX an der Marke von 16.000 Punkten etwas schwer. Klares Ziel über dieser Hürde ist das Rekordhoch von Mitte Juni. Bei einer Korrektur dürfte es beim Tief von Ende Mai bei 15.629 Zählern brenzlig werden, dann wäre der DAX auf das Niveau von Anfang April zurückgeworfen. Angesichts einer leichten Überkauftheit bedarf es neuer Kauf-Impulse, um den Leitindex weiter hochzupushen.

Der neue Börsenmonat Juli dürfte von den Anlegern gute Nerven verlangen: In den zurückliegenden zehn Jahren schwankte die Performance des DAX im Sommermonat zwischen einem Verlust von mehr als vier Prozent bis zu einem Gewinn von fast sieben Prozent. Im Schnitt sprang immerhin ein Plus von 1,6 Prozent heraus.

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Erste Quartalszahlen und ein Börsengang

Mehrere Unternehmen legen in der neuen Woche Quartalszahlen vor – allerdings per Ende Mai. Am Mittwoch startet CropEnergies, am Donnerstag folgen Südzucker, Gerresheimer und Suse (per Ende April). Und am Freitag startet Thyssenkrupp Nucera im Prime Standard an der Börse.  Seit vergangenem Montag (26.6.) werden bis zu 30,3 Millionen Papiere zur Zeichnung angeboten. Die Preisspanne wurde dabei auf 19,00 bis 21,50 Euro festgesetzt. Damit wird die Wasserstoff-Tochter von Thyssenkrupp mit 2,4 bis 2,7 Milliarden Euro bewertet.

Das bestimmende Thema an den globalen Börsen bleiben indes die Zinsen. "Es wird erwartet, dass sowohl die Federal Reserve als auch andere Zentralbanken in Industrieländern weitere Zinserhöhungen vornehmen werden", schrieb Tiffany Wilding, Ökonomin beim Vermögensverwalter Pimco. Weiter steigende Zinsen führten zu verschärften Kreditkonditionen von Banken und zu einer rückläufigen Kreditnachfrage. Das wiederum schwäche das Wirtschaftswachstum und die Beschäftigung.

US-Arbeitsmarktbericht am Freitag

Vor diesem Hintergrund dürfte der US-Arbeitsmarktbericht für den Monat Juni am Freitag zum Highlight werden. Die Lage dort hat sich in den vergangenen Monaten nicht wesentlich verändert: Die Arbeitslosigkeit ist niedrig, die Beschäftigung wächst solide und die Löhne steigen deutlich. Für die Fed ist das eine giftige Mischung, weil die ohnehin hohe Inflation durch den engen Arbeitsmarkt zusätzlich angefacht wird. Entsprechend hofft die Notenbank seit längerem auf eine Abschwächung.

Damit wird es aber wohl auch um Juni nichts werden: Die Volkswirte der Commerzbank erwarten einen Stellenaufbau von 240.000. "Das wäre weniger als im Mai, aber weiterhin deutlich mehr als die 100.000 Stellen, die aufgrund der Bevölkerungsentwicklung im Trend zu erwarten sind".

Ein solcher Bericht würde bei der Fed wohl nicht den Eindruck hinterlassen, dass der Arbeitsmarkt wieder einigermaßen im Gleichgewicht sei. "Entsprechend halten wir weiterhin eine Zinserhöhung um 25 Basispunkte auf der nächsten Sitzung Ende Juli für wahrscheinlich." Ob die Anleger also nach der DAX-Feier zum Wochenbeginn auch am Wochenende wieder feiern dürfen, das bleibt abzuwarten.

Hinweis: Wegen des amerikanischen Unabhängigkeitstags am Dienstag schließen die US-Aktienbörsen am Montag bereits um 19.00 Uhr deutscher Zeit. Erst am Mittwoch geht es an der Wall Street dann weiter.

Konjunkturdaten aus Deutschland

Bei den Konjunkturdaten eröffnen die für Dienstag geplanten Zahlen zum deutschen Außenhandel im Mai die Woche. Die Exporte waren zum Start ins zweite Quartal überraschend gestiegen. Doch Wirtschaftsvertreter sehen darin noch keine Trendwende. Hohe Inflationsraten, steigende Zinsen und eine gedämpfte Nachfrage belasten das Auslandsgeschäft. Laut dem Münchner Ifo-Institut ist die Stimmung in der Export-Industrie so schlecht wie seit Ende 2022 nicht mehr.

Am Donnerstag und Freitag spielt bei der deutschen Industrie die Musik. Die Experten erwarten sowohl für die am Donnerstag anstehenden Produktionszahlen als auch für die zum Wochenausklang geplanten Auftragseingänge ein Plus.  (Mit Material von dpa-AFX)

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