DER AKTIONÄR – Unsere App
Der DAX hat in der vergangenen Handelswoche ein Minus von rund 1,1 Prozent auf 18.497 Punkte verzeichnet. Nachbörslich zog der deutsche Leitindex jedoch auf 18.595 Zähler an. Im Monat Mai verbesserte sich der DAX im Xetra-Handel um gut drei Prozent. Folgende Faktoren sprechen für steigende Kurse in der neuen Handelswoche. Der Wochenausblick.
Dank frischer US-Daten drehte der DAX am Freitagnachmittag nach einem trägen Handelsverlauf ins Plus von beendete den Handelstag mit 18.497 Punkten gut einen Zähler höher als am Vortag. Der Mai war unterm Strich mit einem Plus von 3,16 Prozent ein guter Monat. Trotz des jüngsten Rückschlags des Leitindex von seinem Rekordhoch bei 18 892 Punkten hat sich die alte Börsenregel "Sell in may and go away" damit nicht bewährt.
In der neuen Handelswoche gilt es nun zunächst, die wichtige Marke von 18.500 Punkten auch im offiziellen Handel zurückzuerobern. Nachbörslich gelang dies dem deutschen Leitindex mit einem Anstieg des X-DAX auf 18.595 Punkte am späten Freitagabend inoffiziell bereits.
Wichtigster Kurstreiber in der neuen Handelswoche könnte nun der EZB-Zinsentscheid am Donnerstag werden. Dabei handelt es sich höchstwahrscheinlich um ein historisches Ereignis: Erstmals könnte dürfte die EZB den ersten Schritt machen und noch vor der US-Notenbank die Zinsen senken, wie Börsianer erwarten. Auf der Sitzung der Notenbank am Donnerstag „wird Geschichte geschrieben“, betonte Edgar Walk, Chefvolkswirt des Vermögensverwalters Metzler Asset Management.
Wie es darüber hinaus weitergeht, ist jedoch noch ungewiss. Die Aussagen der EZB-Chefin Christine Lagarde zur weiteren Goldpolitik dürften daher den DAX entscheidend beeinflussen. Im Vorfeld rechnet etwa Robert Greil, Chefstratege der Privatbank Merck Finck mit einem „nur noch leicht und nicht linear nachlassenden Inflationsdrucks im Jahresverlauf 2024“ und erwartet „ein oder zwei weitere EZB-Schritten nach unten.“
Börsen.Briefing Newsletter
Bleiben Sie über die neuesten Entwicklungen bei spannenden Unternehmen und an der Börse auf dem Laufenden. Lesen Sie das Börsen.Briefing. – den täglichen Newsletter des AKTIONÄR. Kostenlos.
Nichtsdestotrotz gilt es, die Inflationsentwicklung im Auge zu behalten, da diese das Tempo weiterer Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank bestimmen dürfte. In diesem Zusammenhang ist insbesondere die Entwicklung des Lohnwachstums von großer Bedeutung, da steigende Löhne in der Regel den größten Kostenfaktor für die Unternehmen darstellen. Diese versuchen die Unternehmen in der Regel zumindest teilweise durch eine Erhöhung der Verkaufspreise abzufedern. Dies treibt jedoch wiederum die Verbraucherpreise in die Höhe, an denen die Notenbanken ihre Geldpolitik ausrichten.
Vor diesem Hintergrund rückt in der kommenden Woche am Freitag auch der US-Arbeitsmarktbericht für Mai in den Fokus. Dieser gibt neben der Arbeitslosenquote und der Beschäftigung schließlich auch Daten zum Lohnwachstum wieder.
Abseits der Konjunkturdaten könnte die Internationale Luft- und Raumfahrtausstellung Berlin für Bewegung bei den Flugzeugbauern Airbus und Boeing sorgen. Die Messe, die vom 5. Juni bis einschließlich 9. Juni auf dem Berlin-ExpoCenter-Airport-Areal stattfindet, zählt zählt neben dem Pariser Aerosalon und der Farnborough Air Show in England zu den großen und wichtigen Luft- und Raumfahrtmessen der Welt.
Der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) legt indes bereits zum Wochenbeginn frische Zahlen zum Auftragseingang im vergangenen April vor. Diese Auftragsdaten könnten Einfluss auf die Kursentwicklungen der Maschinenbauer wie Andritz oder der GEA Group haben. Zudem rückt der DAX-Titel SAP am Montag in den Fokus, da zum Wochenauftakt die SAP Sapphire & ASUG Annual Conference in Orlando startet. Im Rahmen dieser Veranstaltung werden werden unter anderem Unternehmenspräsentationen von SAP-Chef Christian Klein abgehalten.
Am Dienstag laden unter anderem Adesso, Evonik, FlatexDegiro und Hypoport, aber auch Mutares sowie die ProCredit Holding und General Motors zur Hauptversammlung ein. Q2-Zahlen legt in den USA indes Hewlett Packard Enterprise nach Handelsschluss an der Wall Street vor.
Spannend dürfte zudem die Woche der Umwelt der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), die durch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier dienstags um elf Uhr eröffnet wird. Das Motto des Auftakt-Panels lautet übrigens "Wasserstoff als Energieträger in Wirtschaft und Alltag", passend dazu spricht Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck. Mehr Einfluss auf die Realwirtschaft hat jedoch zweifellos die zweite bundesweite Verhandlungsrunde für die rund 585.000 Beschäftigten in der deutschen Chemie- und Pharmabranche, gegen 12:30 Uhr werden Statements Verhandlungsführer erwartet. Konkret verhandeln die Gewerkschaft IG BCE und der Chemie-Arbeitgeberverband BAVC, davon betroffen sind unter anderem BASF sowie Evonik und Lanxess.
Tags darauf steht wie oben bereits erwähnt die Internationale Luft- und Raumfahrtausstellung (ILA) in Berlin mit einer Eröffnungsrede von Bundeskanzler Olaf Scholz. Bundesverkehrsminister Volker Wissing ist derweil auf der Messe "MobiCon" anzutreffen, die sich mit Themen rund um moderne, smarte und nachhaltige Mobilität beschäftigt. Insbesondere die deutschen Autobauer Volkswagen, BMW und Mercedes-Benz stehen daher am Mittwoch im Fokus der Anleger.
Am Donnerstag richten sich alle Blicke auf den EZB-Zinsentscheid. Höchstwahrscheinlich dürfte der Leitzins von aktuell 4,5 Prozent um 0,25 Prozentpunkte auf 4,25 Prozent gesenkt werden.
Zum Wochenausklang laden am Freitag schließlich Alphabet, die Porsche AG und Teamviewer zur Hauptversammlung ein.
Die nachfolgenden Artikel zählten in der vergangenen Woche zu den meistgelesenen:
