In den USA steht am Mittwoch die nächste Zinsentscheidung der Notenbank Fed auf der Agenda. Mit Blick auf die Höhe der Zinsen erwarten die Analysten dabei keine großen Sprünge, dennoch könnte sie Auswirkungen auf die Risikobereitschaft der Anleger auch am Kryptomarkt haben. Ein Bitcoin-Wal wettet im Vorfeld Millionen auf fallende Kurse.
Wie unter anderem das Branchenportal cointelegraph.com unter Verweis auf Daten der Analyseplattform hypurrscan.io berichtet, ist ein großer Krypto-Investor kürzlich eine riesige, 40-fach gehebelte Wette auf sinkende Kurse der digitalen Leitwährung eingegangen. Derzeit umfasst die Leerverkaufsposition mehr als 5.174 Bitcoin mit einem Gesamtwert von rund 427 Millionen Dollar. Der durchschnittliche Einstiegskurs lag demnach bei rund 83.915 Dollar.
Trotz zwischenzeitlicher Versuche einiger Bullen, mit koordinierten Käufen den Bitcoinkurs in die Höhe zu treiben und den namentlich nicht bekannten Shortseller so in die Enge zu treiben, scheint die hochspekulative Wette bislang aufzugehen. Der Bitcoin ist zuletzt bis in den Bereich von 82.500 Dollar zurückgefallen. Dem Leerverkäufer hat das bislang einen Buchgewinn von rund 6,5 Millionen Dollar eingebracht.
Allerdings ist das nur eine Momentaufnahme und die Wette hochriskant. Denn steigt der Bitcoin entgegen der Erwartung des Leerverkäufers, dann droht er nicht nur die zwischenzeitlichen Gewinne, sondern auch den Einsatz zu verlieren. Laut hypurrscan.io liegt die Schwelle für die Liquidierung der Position bei 86.065 Dollar – und damit keine fünf Prozent über dem aktuellen Kursniveau.
Fed-Entscheid um Fokus
Mit Blick auf den extremen Hebel scheint es eine kurzfristige Wette auf anhaltende Kursverluste des Bitcoin zu sein. Dabei könnten die im Lauf der Woche insbesondere Makrofaktoren das Zünglein an der Waage sein. Allen voran der nächste Zinsentscheid der US-Notenbank Fed am Mittwoch (19. März) steht dabei im Fokus der Anleger.
Nach Daten des FedWatch Tools des Börsenbetreibers CME Group preist der Markt derzeit mit 99-prozentiger Wahrscheinlichkeit ein, dass die Währungshüter die Zinsen unverändert lassen werden. Dennoch könnten unerwartete falkenhaft Signale weiteren Druck auf Bitcoin und andere risikobehaftete Anlagen ausüben. Allerdings muss der Kurs nicht zwangsläufig crashen, damit die Wette für den Shortseller aufgeht. Wegen des 40-fachen Hebels genügen dafür bereits moderate Verluste des zugrundeliegenden Basiswerts.
Seit der Bitcoin am Tag der Amtseinführung von US-Präsident Donald Trump im Januar oberhalb von 109.000 Dollar ein neues Rekordhoch markiert hat, ist ein Teil der anfänglichen Euphorie inzwischen wieder verflogen und der Kurs in der Vorwoche auf ein 4-Monats-Tief zurückgekommen.
Für den AKTIONÄR ist die Korrektur allerdings kein Grund, die langfristig bullishe Einschätzung für die digitale Leitwährung über Bord zu werfen, im Gegenteil: Die regulatorische Trendwende in den USA ist in vollem Gange und kann Kryptos insbesondere für institutionelle Investoren noch attraktiver machen. Daher dürfte die Rally nach einer gesunden Konsolidierung wieder Fahrt aufnehmen.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin.
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin.