Nach der scheinbaren Stabilisierung der vergangenen Tage geht es für Bitcoin und Co am Dienstagmorgen wieder deutlich abwärts. Im Einklang mit dem schwachen Krypto-Gesamtmarkt verliert die digitale Leitwährung fast zehn Prozent. DER AKTIONÄR erklärt, was dahintersteckt und welche Chartmarke nun wichtig wird.
Tagelang hatte der Bitcoin zuletzt um die Marke von 36.000 Dollar gependelt, nun geht es wieder eine Stufe tiefer: Am frühen Dienstagmorgen ist der Kurs erneut bis in den Bereich von 32.500 Dollar abgerutscht. Auf 24-Stunden-Sicht bedeutet das ein Minus von 9,5 Prozent.
Die volatile Richtungssuche der Digitalwährung in der Range zwischen 30.000 und 40.000 Dollar setzt sich damit fort. Durch die aktuelle Kursbewegung gerät allerdings die untere Begrenzung dieses Kanals wieder in den Fokus – konkret das Korrekturtief bei rund 30.700 Dollar vom 19. Mai.
An dieser Marke dürfte sich die weitere Marschrichtung auf mittlere Sicht entscheiden: Wird sie nachhaltig unterschritten, trübt sich das Chartbild weiter ein. Ein Abpraller nach oben wäre dagegen ein bullishes Signal und könnte eine Gegenbewegung auslösen.
Die Unsicherheit ist groß – auch ohne Musk
Wie so oft beim Bitcoin dürften die plötzlichen Kursbewegungen durch ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren ausgelöst worden sein. Fest steht nur: Tweets von Elon Musk sind es diesmal nicht, denn der hat seit dem Wochenende nicht mehr über den Bitcoin getwittert.
Das Branchenportal coindesk.com verweist in einem Erklärungsversuch auf die Spekulationen hinsichtlich eines baldigen Wandels in der US-Notenbankpolitik und das strenge Vorgehen der chinesischen Regierung gegen Kryptowährungen. Nach dem Mining-Verbot wurden dort nun die Weibo-Accounts prominenter Krypto-Fürsprecher blockiert.
Nach dem heftigen Rücksetzer im Mai ist die Stimmung unter den Marktteilnehmer ohnehin äußerst angespannt. In der gegenwärtigen Phase der Richtungssuche können selbst Kleinigkeiten große Wirkung auf den Kursverlauf haben.
Wichtig ist nun vor allem, dass das Verlaufstief im Bereich von 30.700 Dollar hält. Gelingt nach einem erfolgreichen Test dieser Marke ein Rebound, könnte dies sogar eine dynamische Gegenbewegung in Gang setzen. Bereits investierte Anleger mit längerfristigem Horizont trotzen daher auch diesem Rückschlag und bleiben dabei. Neueinsteiger sollten weiterhin eine Stabilisierung der Lage abwarten.
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Autor Nikolas Kessler ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Bitcoin.
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