Der Bitcoin hat am Mittwoch bei 68.789,63 Dollar ein neues Allzeithoch markiert, ist anschließend aber wieder zurückgekommen. Alleine am heutigen Freitag fällt er um drei Prozent auf unter 63.000 Dollar und Experten sehen kurzfristig weitere Kursrisiken. Doch das ist kein Grund zu großer Sorge.
Nach dem deutlichen Kursanstieg und dem jüngsten Rekordhoch ist eine kurzfristige Konsolidierung nicht ungewöhnlich und hilft, ein stabiles Fundament für weitere, nachhaltige Kursgewinne zu schaffen. Im Rahmen des aktuellen Pullbacks kann es laut Branchenexperten gut und gerne noch einmal zu einem Test der 60.000er-Marke beziehungsweise des Korrektur-Tiefs von Ende Oktober im Bereich von 59.000 Dollar kommen.
Newsseitig könnte beispielsweise eine Ablehnung des Zulassungsantrags für den ersten physisch hinterlegten Bitcoin-ETF durch die US-Börsenaufsicht SEC den Verkaufsdruck erhöhen. Die Behörde hat noch bis Sonntag (14. November) Zeit, eine Entscheidung bezüglich der Zulassung des VanEck Spot Bitcoin ETFs zu treffen. Sie könnte dies allerdings bereits am heutigen Freitag nach US-Börsenschluss tun.
ETF-Experte Eric Balchunas von Bloomberg sieht kurz vor der Deadline magere Chancen von 200 zu 1, dass die SEC diesmal schon grünes Licht gibt. Die Ablehnung wäre also keine große Überraschung, könnte kurzfristig aber trotzdem für Unsicherheit und fallende Kurse sorgen.
The SEC has 100 hours left until they have to approve or deny the VanEck spot Bitcoin ETF (my guess is they drop it Friday after mkt close but who knows). While our odds of approval are a bleak 200-1 the denial statement could offer some clues as to when it could happen @JSeyff https://t.co/Y2n3qPAvIp
— Eric Balchunas (@EricBalchunas) November 10, 2021
Hohe US-Inflation als Kurstreiber
Mittel- und langfristig deutet beim Bitcoin derweil alles auf weiter steigende Kurse hin. An den starken fundamentalen Aussichten hat sich nichts geändert und auch das Chartbild ist weiterhin klar positiv.
Zudem hat sich in dieser Woche ein weiteres, gewichtiges Argument für eine steigende Nachfrage nach der digitalen Leitwährung herauskristallisiert: In den USA ist die Inflationsrate im Oktober auf 6,2 Prozent gestiegen – der höchste Stand seit rund 30 Jahren.
Angesichts dieser Entwicklung suchen private und institutionelle Investoren händeringend nach sicheren Anlageoptionen – und könnten neben Gold als klassischem „sicheren Hafen“ auch den Bitcoin ansteuern. Dank ihrer Knappheit und dem deflationären Charakter ist die Digitalwährung in der Theorie ein hervorragender Inflations-Hedge – und kann dies nun auch in der Praxis beweisen.
Der Anstieg der Inflation und die damit verbundene Unsicherheit an den Aktienmärkten liefern weitere Kaufargumente für den Bitcoin und könnten zu einer Beschleunigung der Jahresendrally beitragen.
Kurzzeitige Rückschläge sind dabei jederzeit möglich, sollten von bereits investierten Investoren jedoch ausgesessen und von langfristig orientierten Neueinsteiger als Kaufchance begriffen werden. Wir bleiben klar bullish.
Hinweis auf Interessenskollision:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Bitcoin.
Autor Nikolas Kessler ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Bitcoin.
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