Die in den USA frisch zugelassen Spot-ETFs auf den Bitcoin sind in der Vorwoche mit ordentlichem Handelsvolumen gestartet (DER AKTIONÄR berichtete). Inwieweit dabei frisches Kapital in den Markt geflossen ist, da gehen die Meinungen der Experten allerdings auseinander. Die Analysten von JPMorgan sehen zunächst eher eine Umverteilung aus anderen Krypto-Investments.
Grundsätzlich sieht die Investmentbank durchaus Nachfrage nach Bitcoin-Spot-ETFs in den USA und traut den neuen Produkten Zuflüsse in Höhe von 36 Milliarden Dollar zu. Dem Optimismus vieler Marktteilnehmer, dass durch die Zulassung der Bitcoin-ETFs viel frisches Kapital in den Kryptomarkt fließen wird, stehen die Analysten um Nikolaos Panigirtzoglou derzeit allerdings skeptisch gegenüber.
Sie rechnen eher damit, dass zunächst primär Kapital aus anderen Finanzprodukten auf den Bitcoin – beispielsweise aus Future-Kontrakten oder Fonds – abgezogen und in die neuen ETFs investiert wird. Allein aus dem Grayscale Bitcoin Trust (GBTC) könnten demnach drei Milliarden Dollar abgezogen werden.
Grayscale hat den Fonds nach der SEC-Entscheidung in der Vorwoche zwar ebenfalls in einen ETF umgewandelt, verlangt aber vergleichsweise hohe Gebühren von 1,5 Prozent. Sollte die Kryptofirma daran festhalten, könnte laut den Berechnungen von JPMorgen sogar noch deutlich mehr Geld abgezogen und in kostengünstigere Produkte investiert werden.
Weitere 20 Milliarden Dollar an Zuflüssen könnten die Spot-ETFs laut den Analysten zudem von Privatanlegern verzeichnen, die bislang über Kryptobörsen direkt in Bitcoin investiert haben. Hinzu kommt dabei: Viele Anleger dürften das Kapital nicht 1:1 reinvestieren, sondern könnten nach den deutlichen Kursgewinnen im Vorfeld der ETF-Entscheidung nun zumindest teilweise Gewinne einstreichen.
Rücksetzer vom 2-Jahres-Hoch
Zum Ende einer turbulenten Woche war der Bitcoin daher am Freitag auch spürbar unter Druck geraten, nachdem er tags zuvor bei rund 49.000 Dollar erst noch den höchsten Stand seit rund zwei Jahren markiert hatte. Übers Wochenende konnte sich der Kurs jedoch im Bereich von 42.500 Dollar stabilisieren.
Auch am Montag hielten sich die Impulse für die Digitalwährung in Grenzen. Wegen eines Feiertags in den USA wurden die frisch zugelassenen Spot-ETFs am nicht gehandelt. Am Dienstagvormittag schafft es der Bitcoin mit einem Plus von rund einem Prozent auf 24-Stunden-Sicht immerhin wieder über die 43.000er-Marke.
Die ETF-Zulassung in den USA ist ein Meilenstein für den Bitcoin als Anlageklasse, daran ändern auch die kurzfristigen Gewinnmitnahmen im Anschluss an die Entscheidung nichts. Insbesondere für institutionelle Anleger ist der Weg in den Markt nun geebnet, was sich mittel- und langfristig positiv auf die Nachfrage-Situation – und damit auch den Bitcoin-Kurs – auswirken wird. DER AKTIONÄR bleibt daher bullish.
Bitcoin ist Mitglied im DER AKTIONÄR Krypto TSI Index, mehr Infos zum Index gibt es hier.
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