Die Fed hat am Mittwochabend zwar wie erwartet auf eine weitere Zinserhöhung verzichtet, doch dem Kryptomarkt konnte das keine positiven Impulse liefern, im Gegenteil: Viele Coins und Token sind anschließend unter Druck geraten. Speziell der Bitcoin ist dadurch nun an einer enorm wichtigen Chartmarke angelangt.
Die digitale Leitwährung ist am Mittwochabend deutlich ins Minus gerutscht und dabei erstmals seit rund drei Monaten wieder unter die 25.000-Dollar-Marke gefallen. Im Tief ging es bis auf 24.902 Dollar abwärts, seitdem ringt der Kurs um die charttechnisch und psychologisch extrem wichtige Marke. Am Donnerstagmorgen notiert der Bitcoin auf 24-Stunden-Sicht rund 3,5 Prozent tiefer und nahezu exakt bei 25.000 Dollar.
Wichtig wäre nun, dass diese Chartmarke verteidigt wird. Solange das der Fall ist, dürfte sich die Konsolidierung der vergangenen Wochen fortsetzen. Fällt der Bitcoin dagegen nachhaltig unter 25.000 Dollar, würde sich das Chartbild wieder deutlicher eintrüben. Aus technischer Sicht wartet dann im Bereich von 23.700 Dollar die nächste horizontale Unterstützung sowie die 200-Tage-Linie.
Auch am übrigen Kryptomarkt dominieren am Donnerstagmorgen die roten Vorzeichen. Viele Altcoins verzeichnen dabei noch größere Verluste als der Bitcoin. Die Market Cap aller Coins und Token sinkt auf rund 1,02 Billionen Dollar.
Nur eine Pause, keine Wende
Die von der Fed am Vorabend verkündete Zinspause war am Markt bereits erwartet und eingepreist worden, die Aussagen von Notenbank-Chef Jerome Powell zur künftigen Geldpolitik dann aber doch eine negative Überraschung. Denn obwohl die Inflation in den USA zuletzt deutlich zurückgegangen ist, signalisierte die Fed noch mindestens zwei weitere Zinserhöhungen in diesem Jahr.
Es könne sinnvoll sein, die Zinsen zu erhöhen, aber in einem moderateren Tempo, so Powell. Man werde von Sitzung zu Sitzung neu bewerten. Zinssenkungen seien indes erst „in ein paar Jahren in der Zukunft“ möglich, wenn die hohen Verbraucherpreise deutlich sinken.
Am Kryptomarkt, wo Hoffnungen auf sinkende Zinsen noch im Laufe dieses Jahres zur kräftigen Erholungsrally im ersten Quartal beigetragen hatten, sorgen diese Aussagen natürlich für lange Gesichter. Das Makro-Umfeld für Bitcoin und Co bleibt damit schwierig, hinzu kommt das harte Vorgehen der US-Wertpapierbehörde SEC gegen den Kryptosektor.
Es mangelt also nicht an Unsicherheitsfaktoren, was sich entsprechend negativ auf Sentiment und Kursentwicklung am Kryptomarkt auswirkt. DER AKTIONÄR rechnet zumindest kurz- und mittelfristig mit weiterem Gegenwind. Langfristig orientierte Bitcoin-Bullen, die bereits den Kryptowinter im Vorjahr verkraftet haben, lassen sich davon jedoch nicht beeindrucken und bleiben dabei. Neueinsteiger warten zunächst ab, wie der Kampf um die 25.000er-Marke ausgeht.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Chefredakteur dieser Publikation, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin
Mit Material von dpa-AFX.