Es geht weiter abwärts: Zum Auftakt der Handelswoche beschleunigt sich die Abwärtsbewegung bei China-Aktien praktisch durch die Bank. Alibaba und Tencent verlieren jeweils zweistellig, fallen im Hongkonger Handel auf neue Mehrjahrestiefs. Nio und Co brechen ebenfalls deutlich ein. Der Hang Seng fällt auf den tiefsten Stand seit der Finanzkrise.
Praktisch keine China-Aktie kann sich dem Abwärtssog heute entziehen: Meituan, JD.com, Pinduoduo, Baidu, Nio, BYD, Jinkosolar, Xiaomi – alle dick im Minus.
Chinas Staatspräsident Xi Jinping hatte sich zum Abschluss des Kongresses der Kommunistischen Partei am Wochenende die Macht auf Lebenszeit gesichert. Hu Jintao, von 2002 bis 2012 Xis Vorgänger als Chinas Führer, war von Ordnern aus dem Saal geleitet worden. Er hatte eigentlich einen Platz direkt neben Xi – und galt als eine der letzten Partei-Persönlichkeiten, die für eine Machtteilung plädiert hatten.
Xi steht für knallharte Covid-Lockdowns und eine Wirtschaftspolitik, die auf die Interessen internationaler Anleger im Zweifel keine Rücksicht nimmt. Marktreformer dürften in der Partei vorerst keine Stimme haben.
Chinas Wirtschaft ist im dritten Quartal laut Pekinger Statistikamt um 3,9 Prozent gewachsen. Besser als zuvor von Beobachtern erwartet. Im Quartal zuvor hatte das Wachstum nur 0,4 Prozent betragen.
Der chinesische Außenhandel mit den USA ist allerdings um zehn Prozent gefallen. Die Häuserpreise in China fielen ebenfalls.
Die Veröffentlichung der aktuellen Wirtschaftsdaten erfolgte – ohne Begründung – mit mehreren Tagen Verspätung.
DER AKTIONÄR hatte bereits vergangene Woche mehrfach auf die Entwicklung hingewiesen und wird das Thema umfassend in der nächsten Ausgabe beleuchten.