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13.10.2022 ‧ Lars Friedrich

Alibaba mit neuem Tief – China-Aktien nach Zahlungsausfall trotz Staatsgarantie unter Druck

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Alibaba Group

Im US-Handel ist der Kurs der Alibaba-Aktie heute zunächst auf ein neues Mehrjahrestief gefallen, bevor es im Zuge der allgemeinen Erholungsbewegung an den Aktienmärkten wieder etwas nach oben ging. Bereits seit Tagen laufen China-Aktien auffällig schwach. Heute heizte ein Kredit-Ereignis die Skepsis an.

Ein chinesischer Bauträger, der Staatsgarantien genießt, ist mit einer Wandelanleihe in Verzug geraten und hat davor gewarnt, dass Gleiches auch bei im Ausland begebenen Bonds drohen könnte. Die CIFI Holdings Group Co. versäumte es, den Kupon für eine ursprünglich am 8. Oktober fällige 6,95-Prozent-Wandelanleihe auf Hongkong-Dollar-Basis zu zahlen. Der Treuhänder China Construction Bank (Asia) Corp. wertete das Ausbleiben der Zahlung als Ausfallereignis. CIFI befindet sich nach eigenen Angaben in Verhandlungen mit seinen Gläubigern.

Die Probleme bei CIFI sind besonders besorgniserregend, weil das Unternehmen erst kürzlich in eine Gruppe von Bauunternehmen aufgenommen wurde, die bei der Mittelbeschaffung in China Staatsgarantien erhalten. „Das ist eine weitere böse Überraschung für die Investoren, die gegenüber privaten Bauträgern zunehmend skeptisch sind“, sagt Charles Macgregor, Leiter des Asiengeschäfts von Lucror Analytics. „Es ist eigentlich zu spät dafür, dass die Behörden den Sektor jetzt stützen.“ Das Vertrauen von Hauskäufern und Gläubigern scheine „endgültig erodiert“.

Besonders Problematisch: Der Immobiliensektor ist eine tragende Säule der chinesischen Wirtschaft. Anleger reagieren daher besonders nervös auf negative Entwicklungen in diesem Bereich.

Das bisherige Tief im aktuellen Abwärtstrend der Alibaba-Aktie wurde Mitte März markiert (73,28 Dollar). Heute fiel der Kurs zunächst bis auf 71,41 Dollar. Die Entwicklung steht stellvertretend für die Schwäche vieler China-Aktien.

Alibaba Group (WKN: A117ME)

Es bleibt dabei: In Sachen China-Aktien ist Zurückhaltung angesagt. Vor dem 20. Parteikongress am Wochenende ist kaum mit neuen, nachhaltig wirkenden Impulsen zu rechnen.

Hinweis: Der Handel mit Anteilen chinesischer Unternehmen ist mit erheblichen politischen und rechtlichen Unsicherheiten verbunden. Für Anleger besteht ein erhöhtes Totalverlustrisiko. DER AKTIONÄR rät dazu, nur in Einzelfällen und mit geringer Gewichtung in China-Aktien zu investieren.

Nach dem Ende der Corona-Lockdowns stehen chinesische Tech-Werte vor einem enormen Wachstumsschub – und auch Südostasien bietet 2023 einmalige Renditeschancen für Anleger. Das Aufholpotenzial ist immens – vor allem in der Technologie-Szene. Seien Sie dabei, wenn der CAT-Report von Martin Weiß an den Start geht. Neben klassischen Tech-Titeln fokussiert sich der Spezialdienst auf Wachstumsmärkte wie E-Mobilität, Cloud, künstliche Intelligenz, Gaming und E-Commerce.

Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Alibaba.

(mit Material von Bloomberg)

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