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ABN Amro: 2,25 Prozent Zinsen bis Anfang 2023

ABN Amro: 2,25 Prozent Zinsen bis Anfang 2023
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Markus Bußler 31.03.2022 Markus Bußler

Die Inflation läuft aus dem Ruder. Diese Situation wird durch die hohen Rohstoff- und Energiepreise noch einmal verschärft. Die US-Notenbank will offensichtlich Versäumtes nachholen und plant eine aggressivere Zinspolitik. Die ABN AMRO rechnet mit zwei Zinserhöhungen um 50 Basispunkte auf den nächsten beiden geldpolitischen Sitzungen.

„Wir erwarten jetzt 50 Basispunkte im Mai und Juni“, sagt Bill Diviney, leitender US-Volkswirt bei ABN AMRO. Die niederländische Bank verwies auf die hawkishen Äußerungen des Fed-Vorsitzenden Jerome Powell, wonach es „offensichtlich notwendig ist, schnell zu handeln“ und „nichts“ die Fed daran hindere, die Zinssätze um 50 Basispunkte anzuheben, wenn dies als notwendig erachtet werde. „Dies sind für uns klare Signale, dass der Ausschuss aktiv größere Straffungsschritte in Erwägung zieht, als wir bisher angenommen haben“, sagte Diviney.

Und nun, da sich der US-Aktienmarkt in dieser Woche erholt hat, könnte die Fed in ihrer Entscheidung, die Straffung zu verstärken, zuversichtlicher sein. „Die Tatsache, dass sich die Marktstimmung weiter erholt hat (auch aufgrund des gestiegenen Optimismus im Hinblick auf den Russland-Ukraine-Konflikt), gibt der Fed unserer Ansicht nach grünes Licht für eine aggressivere Straffung der Geldpolitik“, erklärte Diviney.

ABN AMRO glaubt nicht, dass dieses aggressive Tempo über die Juni-Sitzung hinaus anhält. Diviney geht davon aus, dass die Zinssätze bei jeder FOMC-Sitzung schrittweise um 25 Basispunkte angehoben werden, bis der Leitzins der Fed bei 2,5 bis 2,75 Prozent liegt, was Anfang 2023 der Fall sein wird. Damit dieses Szenario eintreten kann, muss die Inflation Anzeichen einer Abkühlung zeigen. „Sollte dies nicht der Fall sein, könnte die Fed durchaus zu dem Schluss kommen, dass sie die Straffung der Geldpolitik in diesem schnelleren Tempo fortsetzen muss“, so Diviney weiter. Außerdem werde die Fed die Zinssätze wahrscheinlich nicht viel höher als auf 2,5 bis 2,75 Prozent anheben, da ein langsameres Wirtschaftswachstum befürchtet werde und die Geldpolitik Zeit braucht, um das System zu durchdringen – dabei spreche man von 18 bis 24 Monaten.

Die Notenbank sitzt, wie bereits mehrfach gesagt, in der Zwickmühle. Einerseits muss sie die Inflation bekämpfen, andererseits sollte sie die Wirtschaft nicht in eine Rezession führen. Powell hatte angekündigt, die Zinsen aggressiv anheben zu wollen und wird dies auch tun. Die Auswirkungen für die Wirtschaft dürften in einigen Monaten zu spüren sein.

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