Der Ursprung des Sojabohnenanbaus ist nicht eindeutig geklärt, aber man vermutet, dass die Pflanze in China circa 3.000 v. Chr. kultiviert wurde. Von dort verbreiteten sich die Sojabohnen auf dem See- und Landweg über große Teile Asiens aus. Im frühen 19. Jahrhundert gelang die Sojabohne angeblich nach Amerika, wo einige Bauern begannen sie als Viehfutter zu verwenden.
Kultivierter Anbau seit 80 Jahren
Der kultivierte Anbau in den USA startete langsam, erst in den 1940er Jahren wuchs er aufgrund von Versorgungsengpässen durch den Krieg massiv an. Ab 1950 wurden auch Nebenprodukte wie Sojabohnenmehl als kostengünstiger, proteinreicher Futterbestandteil in der Vieh- und Geflügelproduktion genutzt.
Sojabohnen sind eine der Hauptnahrungsmittelpflanzen der Menschheit, sie sind die Basis für viele fettarme Proteinquellen, wie Tofu, Miso und Sojamilch. Zusätzlichen Einsatz finden Sojabohnen in der Tierfutterindustrie. Die gesamte Produktion von Sojabohnen ist seit dem Jahr 2012/13 um circa 34,06 Prozent auf insgesamt 360,07 Millionen Tonnen gestiegen. Brasilien war 2018/19 der größte Exporteur mit einem Volumen von ca. 79,5 Millionen metrischen Tonnen, gefolgt von den USA mit circa 51,1 Millionen Tonnen und Argentinien auf Platz 3 mit circa 6,3 Millionen Tonnen. Der größte Importeur ist mit Abstand China mit ca. 88 Millionen metrischen Tonnen, gefolgt von der Europäischen Union mit 15,8 Millionen Tonnen und Argentinien mit 5,4 Millionen Tonnen.Der Chart der Sojabohnen
Der Sojabohnen-Future markierte Ende der 60er Jahre sein Tief bei 233,25 US-Cent, um dann im Sommer 1977 erstmals die Marke von 1.000 US-Cent zu überwinden. Die nächsten 30 Jahre fielen die Sojabohnen immer wieder unter die 500-US-Cent-Marke, die darauffolgenden Erholungen waren aber nie nachhaltig und scheiterten an dem 1.000-US-Cent-Level. Erst im Zuge der Nahrungsmittelpreiskrise 2007/2008 konnten die Sojabohnen die 1.000 US-Cent nachhaltig durchbrechen und markierten im Juli 2008 ein Hoch bei 1.636,75 US-Cents. In den folgenden sechs Monaten halbierte sich der Kurs bis auf 776,25 US-Cent, um dann im September 2012 wieder auf ein neues All-Time-High zu klettern. Dank des im Januar 2020 abgeschlossenen "Phase 1"-Deals zwischen der Volksrepublik China und den USA konnte der seit 2013 andauernde Abwärtstrend im zweiten Halbjahr 2020 gestoppt werden.
Commitments-of-Traders-Daten
Die Commitments-of-Traders-Daten sind in Agrarrohstoff-Sektor von großer Bedeutung. Die Produzenten haben den Kursanstieg der letzten Monate genutzt, um exorbitante Short-Positionen aufzubauen. In der Vergangenheit hat sich immer wieder gezeigt, dass die Produzenten über die besseren Informationen hinsichtlich ihres "eigenen" Marktes verfügen. Insofern ist davon auszugehen, dass es auch in den Agrarrohstoff-Märkten in den nächsten Wochen zu weiteren Rücksetzern kommen kann.
Die Positionierung der Produzenten mahnt uns zur Vorsicht. Rohstoff-Märkte neigen in Extremsituationen gerne zu Übertreibungen. Oft sind in der Vergangenheit nach massiven Kursanstiegen die Futures-Preise eingebrochen. Zu volatil sind die Wetterbedingungen im Agrar-Sektor um 100 prozentig verlässliche Vorhersagen zu wagen. Auch hat China seine Importe gegen Jahresende zurückgefahren. Es bleibt also spannend und extreme Preisbewegungen ermöglichen gute Trading-Opportunitäten.
Im Algoreport, der alle zwei Wochen erscheint, beobachten und analysieren wir die "Storyline", die Commitments-of-Traders-Daten und die Saisonalität. Wir identifizieren nach genau festgelegten Kriterien lukrative Trading-Setups. Ausschlaggebend für einen Trade ist das von uns entwickelte ALGO-GT Signal, ein Algorithmus der die Rohstoff-Märkte nach statistisch signifikanten und sich wiederholenden Preismustern durchsucht und uns Kauf- oder Verkauf-Signale liefert. Gehandelt werden vorwiegend in Deutschland gelistete Hebelprodukte.