Moderate Abgaben bei den Standardwerten an der Wall Street und größere Verluste an der technologielastigen Nasdaq-Börse: So präsentierten sich die US-Aktienmärkte am Dienstag. Für Gesprächsstoffe sorgte auch ein Deal zwischen Apple und Broadcom. Im Schuldenstreit steht eine Einigung hingegen weiter aus.
Der Dow Jones Industrial schloss 0,5 Prozent tiefer bei 33.123,09Punkten. Der marktbreite S&P 500 sank um ein Prozent auf 4.144,51 Zähler. Für den Nasdaq 100 ging es um 1,1 Prozent auf 13.700,38 Punkte nach unten.
Belastung kommt von der nach wie vor fehlenden Einigung im Streit um eine Anhebung der Schuldenobergrenze in den USA. Auch ein weiteres Spitzengespräch brachte keine Lösung des Problems, auch wenn sich das Weiße Haus und die Republikaner über den Verlauf des Gesprächs vom Vortag zufrieden äußerten. Ohne einen Kompromiss droht Anfang Juni ein Zahlungsausfall der USA mit potenziell schwerwiegenden Folgen für die Finanzmärkte und die Weltwirtschaft. Frische US-Konjunkturdaten hatten kaum Einfluss auf die Kurse.
Aus Branchensicht standen Energiewerte ganz oben in der Gunst der Anleger. Grund dafür sind deutlich steigende Ölpreise. Eine erneute Warnung des führenden Ölförderlandes Saudi-Arabien vor der Spekulation auf weiter fallende Ölpreise zeigte am Markt entsprechende Wirkung. Die Aktien von ExxonMobil verteuerten sich um 1,7 Prozent, jene von Chevron kletterten an der Dow-Spitze um 2,9 Prozent nach oben. Zuvor hatten die Analysten der HSBC die Chevron-Titel auf "Buy" hochgestuft.
Unter den Einzelwerten sorgten Apple und Broadcom für Gesprächsstoff. Der iPhone-Konzern wird im Rahmen eines milliardenschweren Deals mit dem Halbleiterhersteller Teile für Kommunikationschips in den USA entwickeln und herstellen lassen. Die mehrjährige Vereinbarung umfasst unter anderem Bauteile für 5G-Funktechnik. Die Apple-Papiere verloren 1,5 Prozent, während die Broadcom-Titel um 1,3 Prozent zulegten.
Die Anteilsscheine von Zoom verloren als Schlusslicht im Nasdaq-100-Index 7,3 Prozent. Der Videokonferenz-Anbieter schätzt seine Umsatz- und Ergebnisaussichten für das Geschäftsjahr besser ein als bisher. Allerdings hat das Unternehmen im ersten Geschäftsquartal nicht so viele große Firmenkunden hinzugewonnen, wie von Analysten erwartet wurde. Diese Entwicklung ist entscheidend für den Nachweis, dass Zoom sein Umsatzwachstum wieder steigern kann.
Die Papiere von Moderna schnellten zwischenzeitlich um mehr als 10 Prozent nach oben und stiegen auf den höchsten Stand seit rund einem Monat. Mehrere Börsianer hatten sich zuvor positiv zu den weiteren Aussichten des Impfstoffherstellers und der Aktie geäußert.
Mit Quartalszahlen standen auch die Handelsketten Lowes und Autozone im Blick. Lowes meldete für das erste Quartal zwar einen rückläufigen Gewinn, der aber über den Erwartungen lag. Allerdings senkte das Unternehmen seine Jahresziele. Die Aktie gehörte mit einem Kursplus vom 2,3 Prozent zu den Top-Werten im S&P-100-Index. Autozone gaben um 6,4 Prozent nach, obwohl der Gewinn im dritten Geschäftsquartal besser als erwartet ausfiel. Allerdings verfehlte der Umsatz die durchschnittliche Analystenschätzung. Zudem ist die Aktie zuletzt gut gelaufen und hatte erst vor rund zwei Wochen ein Rekordhoch erreicht.
US-Staatsanleihen haben am Dienstag ihre anfänglichen Kursverluste wettgemacht und im weiteren Handelsverlauf Gewinne verbucht. Der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen (T-Note-Future) notierte zuletzt 0,15 Prozent höher bei 113,64 Punkten. Die Rendite für zehnjährige Papiere sank im Gegenzug auf 3,70 Prozent.
Mit Material von dpa-AFX.