Die Handelswoche in den USA endet volatil. Nachdem stärker als erwartete Arbeitsmarktdaten die Kurse zuerst beflügelt hatten, bremsten Äußerungen eines Notenbankers die Euphorie wieder. Dennoch gingen die großen US-Indizes mit Tagesgewinnen aus dem Handel. Nach einem enttäuschenden Ausblick kam Atlassian unter die Räder.
Insgesamt hat die US-Wirtschaft im Oktober 261.000 neue Jobs geschaffen und damit die Erwartung von 205.000 deutlich übertroffen. Für gute Laune bei den Anlegern sorgte indes, dass die Arbeitslosenquote leicht von 3,5 auf 3,7 Prozent gestiegen war, was als Zeichen einer leichten Abkühlung des Arbeitsmarktes gedeutet wurde.
Die Hoffnung, dass die Fed vor diesem Hintergrund bei ihren Zinserhöhungen den Fuß vom Gaspedal nehmen könnte, wurde jedoch rasch zunichtegemacht. Im Interview mit The Associated Press sagte Neel Kashkari, President der Federal Reserve Bank of Minneapolis, der Arbeitsmarktbericht unterstreiche, warum die Notenbank die Zinssätze weiter anheben müsse.
In dieser Gesamtgemengelage erlebte der Dow Jones Industrial Average einen volatilen Handelstag. Zuerst kletterte er bis auf 32.612 Punkte, um im Anschluss wieder bis auf 31.939 Punkte zurückzufallen. Am Freitagabend stand ein Plus von 1,3 Prozent auf 32.403 Punkte zu Buche.
Zu den Top-Werten zählte – neben dem Chemiekonzern Dow, der 5,4 Prozent zulegte – die Aktie von Nike. Berichte, wonach China im kommenden Jahr eine Lockerung der Null-COVID-Politik in Betracht ziehen könnte, ließen die Papiere des Sportartikelherstellers sechs Prozent fester aus dem Handel gehen.
Unter den nur sieben Titel mit roten Vorzeichen musste Salesforce mit einem Minus von 4,5 Prozent den höchsten Abschlag hinnehmen. Die Papiere wurden von den massiven Verlusten bei den Business-Software-Unternehmen Twilio und Atlassian (mehr dazu unten) belastet.
Ein ähnlich volatiles Bild wie bei Dow Jones zeigte sich auch beim Nasdaq 100, der sich aber ebenfalls mit einem Plus ins Wochenende verabschiedete. Der Technologie-Index legte 1,6 Prozent auf 10.857 Punkte zu.
Zum wiederholten Mal in dieser Woche waren es chinesische Tech-Werte, die die beste Tagesperformance einfuhren. An der Spitze stand dabei diesmal JD.com mit einem Plus von 9,7 Prozent, gefolgt von Baidu, die sich neun Prozent verteuerten. Mit einem Aufschlag von 8,6 Prozent war auch Pinduoduo wieder weit vorne mit dabei.
Geradezu eingebrochen ist dagegen Atlassian, die am Freitag knapp 13 Milliarden Marktkapitalisierung vernichteten. Auslöser des 29-prozentigen Kurssturzes war ein deutlich gestutzter Ausblick für das nächste Quartal.
Das hat die Wall Street am Freitag außerdem bewegt: