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10.04.2024 Timo Nützel

Schlussglocke: Dämpfer nach Inflationsdaten – TSMC mit starken Zahlen – Nike und Co unter Druck

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Die US-Märkte rutschten am Mittwoch ab, nachdem die Inflationsdaten für März höher als erwartet ausgefallen sind. Damit rückt eine Zinssenkung durch die Fed, auf die Anleger hofften, erstmal in weite Ferne. Auch das Protokoll der jüngsten Fed-Sitzung zeigt kann die Anleger nicht beruhigen.  

Eine überraschend hohe Inflation in den Vereinigten Staaten hat den Investoren an den US-Aktienmärkten am Mittwoch die Stimmung vermiest. Der Dow Jones sackte im Verlauf auf den tiefsten Stand seit acht Wochen ab und schloss mit einem Minus von 1,09 Prozent bei 38.461,51 Punkten. Für den S&P 500 ging es um 0,95 Prozent auf 5.160,64 Zähler abwärts. Der technologielastige Nasdaq 100 verlor 0,87 Prozent auf 18.011,66 Punkte.

Im März beschleunigte sich der Preisauftrieb in den USA unerwartet deutlich. Die Verbraucherpreise stiegen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 3,5 Prozent. Die Kerninflationsrate verharrte auf ihrem hohen Niveau von 3,8 Prozent. "Mit einem Anstieg der US-Inflationsrate war gerechnet worden, das Ausmaß des monatlichen Preisauftriebs liegt aber über den Erwartungen und so werden die Zweifel an dem erwarteten Zinssenkungspfad der US-Notenbank Fed größer", kommentierten die Experten von Helaba. Nach den Daten zogen auch die Renditen am Anleihemarkt weiter an, was die Wall Street bereits an den Vortagen gebremst hatte.

"Die anstehende Berichtssaison sollte aber wieder positiv überraschen", schrieben die Experten von Index-Radar. Wirtschaftlich habe sich die Ausgangslage nicht verändert. Am Freitag geht es mit den Quartalsbilanzen großer Banken wie JPMorgan und Wells Fargo los. Die erstaunlich robuste US-Konjunktur hatte die Erwartung sinkender Zinsen zwar schon vor den frischen Inflationsdaten immer weiter nach hinten verschoben, lässt die Anleger aber auf starke Unternehmenszahlen hoffen.

Delta gibt Gewinne ab

Bereits am Mittwoch standen Delta Air Lines als Vorbote der Berichtssaison im Blick. Die US-Fluggesellschaft rechnet nach einem profitablen Start ins Jahr mit weiterhin lukrativen Geschäften. Der sonst übliche Buchungsrückgang für die Zeit vor der Sommersaison sei diesmal ausgeblieben, hieß es. Umsatz und Gewinn sollen im zweiten Quartal höher ausfallen als bisher vom Markt erwartet. Die Delta-Aktien stiegen zu Handelsbeginn deutlich, bröckelten dann aber sukzessive ab und verloren am Ende 2,3 Prozent. Sie zogen andere US-Fluglinienwerte wie Jetblue , American Airlines und United Airlines in Mitleidenschaft, die um bis zu 3,9 Prozent nachgaben.

TSMC glänze beim Umsatzwachstum

Auch der taiwanische Chiphersteller TSMC legte Zahlen vor und berichtete von einem überraschend starken Umsatzwachstum im ersten Quartal. Der Konzern profitiert, wie die gesamte Chipbranche, vom Hype rund um Künstliche Intelligenz (KI). Bernstein-Analyst Mark Li geht zudem davon aus, dass sich das jüngste Erdbeben in Taiwan zwar auf das zweite Quartal von TSMC auswirken wird, aber nur ein Einmaleffekt bleibt. Die in New York notierten Papiere des Unternehmens gewannen 0,6 Prozent.

Probleme bei Boeing reißen nicht ab

Die Titel von Boeing sackten um 2,0 Prozent ab. Der Luft- und Raumfahrtkonzern wird von der US-Luftfahrtbehörde FAA erneut untersucht, nachdem ein Whistleblower Behauptungen über mögliche Qualitätsprobleme bei den Flugzeugen 777 und 787 Dreamliner aufgestellt hat. Ein Boeing-Ingenieur hat bei der FAA eine Beschwerde eingereicht, in der er behauptet, das Unternehmen habe Qualitäts- und Sicherheitsbedenken bei der Produktion seiner 777- und 787-Dreamliner-Flugzeuge ignoriert und "technische Abkürzungen" verwendet, um die Produktion zu beschleunigen. Die Behauptungen seien nicht korrekt und bereits unter FAA-Aufsicht untersucht worden, sagte ein Boeing-Sprecher.

Analystenkommentar belasten Nike und Co

Die Anteilscheine der Sportmode- und Sportartikelhersteller Nike, Under Armour und Lululemon litten unter einer negativen Analystenstudie und büßten zwischen 1,9 und 2,4 Prozent ein. Analyst Erwan Rambourg von der britischen Großbank HSBC fürchtet nach der Lieferkettenkrise nun einen starken Nachfragerückgang für den Sektor und sieht kurzfristig kaum Kurstreiber.

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(Mit Material von dpa-AFX)

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