+++ Auf diese Aktien setzt die Redaktion für 2025 +++

Nestlé: Erst das Mehrjahrestief – dann die Kehrtwende

Nestlé: Erst das Mehrjahrestief – dann die Kehrtwende
Foto: JeanLucIchard/shutterstock
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Jürgen Dreifürst 17.10.2024 Jürgen Dreifürst

Aktionäre der Weltmarke Nestlé haben seit dem Jahresende 2021 keinen einzigen Grund in irgendeiner Form euphorisch zu sein. Seit dieser Zeit hat die Aktie mehr als 30 Prozent nachgegeben und erreichte am Donnerstag zwischenzeitlich ein neues Mehrjahrestief. Ob es Anzeichen für mehr Optimismus bei den Eidgenossen gibt, erfahren Anleger hier. 

Die Nestlé-Aktie hat mit der Bekanntgabe neuer Umsatzzahlen zwischenzeitlich ein neues Mehrjahrestief markiert. So meldete der Konzern einen leichten Anstieg des Umsatzes um 2,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, was auf Preiserhöhungen und eine starke Performance im Bereich der Gesundheitsprodukte zurückzuführen ist. Allerdings blieb das Wachstum hinter den Erwartungen zurück, insbesondere aufgrund schwacher Ergebnisse in den Bereichen Süßwaren und Wasser. Die Verkäufe in Europa waren insgesamt rückläufig, was den Konzern veranlasste, seine Prognose für das gesamte Jahr zu senken​.  Nestlé erwartet für 2024 ein organisches Wachstum von rund 2,0 Prozent. Die operative Marge wird laut dem Firmenchef bei etwa 17 Prozent liegen, was unter der bisherigen Prognose von leicht über 17,3 Prozent liegt. Für 2025 rechnet das Unternehmen sogar mit einer noch geringeren Marge als im Jahr 2024.  

Starke und schwache Sparten

Besonders gut lief das Geschäft in den Bereichen Kaffee (Nescafé, Starbucks) und Gesundheit (Nestlé Health Science), während Süßwaren und das Wassersegment rückläufige Verkaufszahlen verzeichneten. Der Konzern setzt auf eine starke Markenstrategie, um die Schwächen in bestimmten Regionen auszugleichen, und plant, in den nächsten Jahren weiterhin Preisanpassungen vorzunehmen, um Kostensteigerungen abzufedern.   

Nestlé

Analystenbewertung

Analysten reagierten verhalten auf die Ergebnisse. J.P. Morgan und andere Banken haben ihre Einschätzung zur Aktie unverändert auf "Neutral" belassen, da die strukturellen Herausforderungen bestehen bleiben. Während die Gesundheits- und Kaffee-Sparte gut performte, sehen Analysten weiterhin Schwierigkeiten im traditionellen Nahrungsmittelgeschäft, das unter Kosteninflation und veränderten Konsumgewohnheiten leidet.     

Der neue Boss greift durch

Der neue Nestlé-Chef Laurent Freixe drückt dem Unternehmen nach wenigen Wochen im Amt schon seinen Stempel auf. Um die Erträge zu verbessern, plant Nestlé organisatorische Anpassungen ab 2025. Diese umfassen die Straffung von Geschäftsbereichen und eine Fokussierung auf profitablere Segmente wie Gesundheitsprodukte und Premium-Kaffee. Der Konzern kündigte an, vermehrt in schnell wachsende Kategorien wie pflanzenbasierte Lebensmittel und Gesundheitsprodukte zu investieren und gleichzeitig unprofitablere Sparten zu überprüfen und möglicherweise zu veräußern.​   

Nestlé

Zusammengefasst bleibt Nestlé in einem schwierigen Marktumfeld stabil, muss jedoch weiter an seiner Produktstrategie und Effizienz arbeiten, um nachhaltiges Wachstum zu erzielen. Die geplanten Umstrukturierungen könnten helfen, den Konzern mittelfristig wieder auf Erfolgskurs zu bringen. Anleger sollten bei der Aktie weiterhin eher an der Seitenlinie bleiben; nur sehr mutige Anleger wagen ein antizyklisches Investment.       

Nestlé ist Mitglied im DER AKTIONÄR Schweiz Index und hat dort hinter den großen Konzernen Roche und Novartis die dritthöchste Indexgewichtung. Bei dem Strategieindex handelt es sich um einen regelbasierten Index, der alle sechs Monate in die stärksten Schweizer Aktien investiert. Mehr Informationen zum Index gibt es hier.     

Der Preis der Finanzinstrumente wird von einem Index als Basiswert abgeleitet. Die Börsenmedien AG hat diesen Index entwickelt und hält die Rechte hieran. Mit dem Emittenten der dargestellten Wertpapiere hat die Börsenmedien AG eine Kooperationsvereinbarung geschlossen, wonach sie dem Emittenten eine Lizenz zur Verwendung des Index erteilt. Die Börsenmedien AG erhält insoweit von den Emittenten Vergütungen. 

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