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Preise für Gold und Silber explodieren – die Gründe

Preise für Gold und Silber explodieren – die Gründe
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Börsen. Briefing. 05.08.2020 Börsen. Briefing.

Aus dem heutigen Börsen.Briefing. – dem börsentäglichen Newsletter von DER AKTIONÄR und finanztreff.de:  Die Schallgrenze wurde geknackt. Am Dienstag ist der Goldpreis erstmals über die Marke von 2.000 Dollar pro Feinunze (31,1 Gramm) geklettert. Auch in hiesiger Währung wurde eine neue Rekordmarke erreicht.

Heute setzt sich die Rekordjagd am Rohstoff-Markt mit hohem Tempo fort. Am Nachmittag wird Gold an der Börse in London bei über 2.050 Dollar gehandelt. Seit Beginn des Jahres hat das gelbe Edelmetall nun schon etwa 35 Prozent an Wert gewonnen. Auch in Euro gerechnet erreichte der Goldpreis einen neuen Rekordwert bei 1.726 Euro.

Das Edelmetall gewinnt häufig in Krisenzeiten. Oder wenn große Unsicherheiten herrschen. Stärkster Preistreiber beim Gold ist diesmal die Corona-Krise. Aus Sorge vor den wirtschaftlichen Folgen der Pandemie versuchen immer mehr Investoren ihr Vermögen durch verstärkte Goldkäufe abzusichern.

Gold (ISIN: XC0009655157)

Auch der "kleine Bruder" Silber ist gefragt. Dessen Notierung stieg gegen Mittag bis auf 27 Dollar. Das ist der höchste Stand seit Frühjahr 2013. Seit Beginn des Jahres gerechnet ist der Wertzuwachs beim Silber mit mehr als 50 Prozent sogar deutlich stärker als beim Gold ausgefallen.

Bis zum Silber-Allzeithoch bei fast 50 Dollar aus dem Jahr 2011 ist es allerdings noch ein weiter Weg. Damals waren hauptsächlich die Eurokrise, Zweifel an der US-Bonität, Proteste in der arabischen Welt sowie das Tōhoku-Erdbeben in Japan, das zu Silber-Lieferschwierigkeiten führte, für den Preisanstieg verantwortlich.

Für den aktuellen Höhenflug der Edelmetall-Preise gibt es weitere Gründe: Rohstoffexperte Carsten Fritsch von der Commerzbank erklärte die aktuelle Nachfrage mit einem Rückgang der Renditen für Staatsanleihen. Am Dienstag war beispielsweise die Rendite für US-Anleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren erstmals seit Anfang März auf nur noch 0,5 Prozent gefallen. Damit spielt der große Nachteil von Gold, die Zinslosigkeit, im Vergleich zu Staatsanleihen kaum noch eine Rolle.

Zuletzt hatte außerdem die Dollar-Schwäche die Nachfrage verstärkt. Weil Gold auf dem Weltmarkt in US-Dollar gehandelt wird, macht eine schwache US-Währung das Edelmetall in Ländern außerhalb des Dollar-Raums günstiger.

Hinzu kommt die Sorge vieler Anleger vor den Folgen der enormen Flut von Geld, mit der Industriestaaten und Notenbanken derzeit gegen die Folgen der Corona-Krise ankämpfen. Während die Inflation in den führenden Volkswirtschaften noch vergleichsweise schwach ist, könnte die Geldflut die Preisentwicklung auf längere Sicht spürbar verstärken. Gold gilt vor allem als Inflationsschutz. Ein weiterer Anstieg der Preise sollte nicht überraschen.

Allerdings erwartet Marktstratege Andreas Lipkow von Comdirect im Interview mit DER AKTIONÄR TV angesichts des derzeit hohen Gold-Niveaus auch eine baldige Korrektur.

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