Aus dem heutigen Börsen.Briefing. – dem börsentäglichen Newsletter von DER AKTIONÄR und finanztreff.de: Da wird Urlaub für uns Deutsche in vielen Ländern auf der Erde wegen des starken Euro immer günstiger, doch wegen der Corona-Pandemie sind Reisen derzeit eher nicht angebracht beziehungsweise wegen Beschränkungen gar nicht erlaubt. Bis Ende August hat das Auswärtige Amt seine weltweite Reisewarnung verlängert.
Für den Großteil der europäischen Länder gilt die Reisewarnung nicht mehr. Aber da spielt der Umtauschkurs zu einer anderen Währung ja keine Rolle.
Heute ist der Kurs des Euro vorübergehend auf über 1,19 US-Dollar gestiegen. Das ist immerhin der höchste Stand seit Mai 2018. Gedämpft wurde der Höhenflug des Euro dann durch die einbrechende Konjunktur im Währungsraum. Nach dem gestrigen Einbruch in Deutschland gab es nun Daten für die Eurozone: In den Monaten April bis Juni ist das Bruttoninlandsprodukt (BIP) im gemeinsamen Währungsraum im Quartalsvergleich um 12,1 Prozent geschrumpft.
Die Euro-Stärke ist eigentlich eine Dollar-Schwäche. Die US-Währung verliert nämlich auch gegenüber anderen Währungen. Die nach wie vor hohen Corona-Infektionszahlen in den USA und zuletzt schwache Wirtschaftsdaten belasten den Dollar stärker als andere Devisen. Hinzu kommen die Unruhen in einigen Städten der USA. Das Vertrauen in den Euro ist nach den Beschlüssen des EU-Gipfels hingegen gewachsen.
Der US-Dollar reagiert auch auf die extrem expansive Geldpolitik der US-Notenbank.
Der Chart zum handelsgewichteten Dollar-Index zeigt eindrücklich den prägnanten Bruch der jahrelangen Dollar-Dominanz. Die Kennzahl zeigt den Wert des US-Dollar im Vergleich zu einem Währungskorb aus 26 Währungen, darunter der Euro mit dem Handelsvolumen aus 14 Ländern.
Außerdem spielt der Handelsstreit mit China eine wichtige Rolle. Die USA wollen sich eigentlich von China entkoppeln, die Abhängigkeit reduzieren, China will im Gegenzug seine in US-Dollar gehaltenen Devisenreserven abbauen. Beides ist schwierig, ohne dabei das globale System zu belasten. Denn der schwache Dollar führt zu steigenden Rohstoff-Preisen, das zu höheren Inflationserwartungen, das wiederum begrenzt den Handlungsspielraum der Notenbanken...
Die Schwäche des US-Dollar stellt einen grundlegenden Wechsel im aktuellen Reaktionsverhalten des Finanzsystems auf die Geldpolitik dar. Die längerfristigen Folgen sind heute noch nicht zu kalkulieren...
Experte Christoph Zwermann spricht von einer regelrechten Flucht aus dem Dollar – zum Beispiel rein in Gold und Silber oder auch in den Schweizer Franken. Im Gegensatz für Reisende ist die aktuelle Dollar-Schwäche für viele Investoren auf der Welt gar nicht gut. Auch für die Export-orientierte deutsche Wirtschaft ist der hohe Euro-Kurs eher hinderlich. Zwermann geht im Video-Interview, das Viola Grebe von DER AKTIONÄR TV führte, auch auf den DAX ein.
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