Am deutschen Aktienmarkt zeichnet sich am Dienstag wegen der von US-Präsident Donald Trump in Aussicht gestellten Hilfsmaßnahmen zur Bekämpfung der Coronavirus-Krise nach dem Ausverkauf zum Wochenauftakt eine leichte Erholung ab. Der Broker IG taxierte den DAX knapp zwei Stunden vor dem Start des Xetra-Handels mit 10.969 Punkten und damit 3,14 Prozent höher als am Montag zum Handelsschluss.
Zum Wochenbeginn hatte der DAX einen der schwärzesten Tage seiner mehr als 30 Jahre alten Geschichte erlebt. Wegen wachsender Rezessionssorgen infolge des Coronavirus und der zusätzlichen Gefahr eines Ölpreiskrieges flohen die Anleger am Montag panikartig aus dem Aktienmarkt und flüchteten in sichere Häfen. Der deutsche Leitindex gab 7,94 Prozent auf 10.625,02 Punkte nach, womit die Gewinne aus dem vergangenen Jahr fast aufgezehrt wurden.
Das Minus ist auf Schlusskursbasis gerechnet zudem der größte prozentuale Tagesverlust seit den Terroranschlägen vom 11. September 2001. Am Montagabend hatte die DAX-Indikation zunächst auf weitere Verluste am Dienstag hingedeutet – eine Stunde vor Mitternacht wurde der deutsche Leitindex auf 10.200 taxiert. Doch eine Ankündigung von US-Präsident Donald Trump brachte zunächst einmal die Wende.
Um den wirtschaftlichen Auswirkungen durch das neuartige Coronavirus entgegenzusteuern, stellte er bei einem kurzfristig anberaumten Auftritt ein Maßnahmenpaket in Aussicht. Die Regierung wolle mit dem Kongress unter anderem über Lohnsteuererleichterungen sowie über Kredite für Kleinunternehmen reden. Angedacht seien auch Hilfen für Menschen, die nach Stundenlohn bezahlt würden – für die also bei einem Arbeitsausfall wegen einer Erkrankung besondere Härten entstehen.
Am Dienstag solle es dazu Gespräche mit Kongressvertretern geben, sagte Trump. Auch Gespräche mit Fluggesellschaften, Kreuzfahrtveranstaltern und der Hotelindustrie seien geplant. Sie sind von der aktuellen Krise durch das Virus besonders betroffen. Konkreter wurde Trump zunächst nicht. Er kündigte für Dienstagnachmittag (Ortszeit) eine Pressekonferenz an, um nach diesen Gesprächen ausführlich über die weiteren geplanten wirtschaftlichen Schritte zu reden.
An den Märkten reichten die Ankündigungen aber erst einmal zur Beruhigung der Lage.
(Mit Material von dpa-AFX)