Nach dem Vortagskursrutsch wegen Inflationsbedenken dürfte der DAX sich am Donnerstag zunächst stabilisieren. Zwei Stunden vor dem Auftakt taxiert der Broker IG den deutschen Leitindex 0,8 Prozent höher auf 15.257 Punkte.
Am Mittwochnachmittag war der DAX kurz unter die 15.000 Punkte abgesackt, dort gab es laut dem Marktbeobachter Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners dann aber schon wieder "genügend Kaufinteresse" seitens der Anleger. Am Donnerstag dürfte sich der Leitindex nun weiter vorarbeiten bis über die Marke von 15.200 Punkte – und damit zurück in die Mitte der Spanne, in der er sich seit Wochen bewegt. Am Dienstag hatte er bei 15.538 Punkten noch einen Rekord aufgestellt.
Wie aus dem Protokoll der jüngsten Zinssitzung der US-Notenbank Fed hervorgeht, hatten einige Teilnehmer bei vorsichtigem Optimismus für die konjunkturelle Entwicklung auch deutlich gemacht, dass bei künftigen Sitzungen an einem Plan für erste Anpassungen der extrem lockeren Geldpolitik gearbeitet werden könnte. "Die Gruppe derer, die geldpolitisch auf die Bremse treten wollen, wächst", sagte Altmann.
Der Experte glaubt aber auch, dass eine erste Zinserhöhung damit immer noch ein weites Stück in der Ferne liegt. Größere Spuren am US-Aktienmarkt hinterließ die Veröffentlichung des Protokolls denn auch nicht.
Der Dow Jones gab am Mittwoch um 0,5 Prozent auf 33.896,04 Punkte nach, machte damit aber einen Großteil seiner zwischenzeitlichen Verluste von bis zu 1,7 Prozent wieder wett. Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 0,3 Prozent auf 4.115,68 Zähler nach unten. Der technologielastige Nasdaq 100 hingegen rettete sich ins Plus und legte um 0,2 Prozent auf 13.237,91 Punkte zu.
Die Anleger an den Börsen Asiens sind am Donnerstag vorsichtig geblieben. In Tokio legte der Leitindex Nikkei 225 um moderate 0,1 Prozent zu. Der CSI-300-Index mit den 300 größten Unternehmen an Chinas Festlandsbörsen war zuletzt kaum verändert. In Hongkong fiel der Hang-Seng-Index um 0,7 Prozent, allerdings war hier der Handel am Vortag wegen eines Feiertages ausgefallen. Deutlich erholt war indes der australischen Aktienmarkt, nachdem er zur Wochenmitte noch unter tristen Konjunlturdaten und Sorgen um den Rohstoffhandel mit China gelitten hatte.
Am heutigen Donnerstag findet wieder eine Reihe von Hauptversammlungen statt: unter anderem bei FMC, LPKF und Zooplus. Bei der Deutschen Telekom starten die Kapitaltmarkttage. Auf der Konjunkturseite stehen unter anderem der Monatsbericht des Bundesfinanzministeriums, die Erzeugerpreise für April in Deutschland sowie in den USA der Phily Fed Index für Mai auf dem Programm.
DER AKTIONÄR wird im Laufe des Tages über sämtliche wichtigen Entwicklungen und Neuigkeiten an den nationalen und internationalen Märkten berichten.
(Mit Material von dpa-AFX)
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Deutsche Telekom.