Die Corona-Krise hat deutliche Spuren in den Bilanzen deutscher Börsenschwergewichte hinterlassen. Der operative Gewinn (Ebit) der DAX-Konzerne schrumpfte im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 24 Prozent auf zusammengerechnet rund 20,3 Milliarden Euro, zeigt eine Auswertung des Beratungs- und Prüfungsunternehmens EY. Der Umsatz der DAX-Konzerne – ohne Banken – stieg zwar leicht um 1,6 Prozent auf insgesamt 339,5 Milliarden Euro. Dies sei allerdings vor allem auf die Übernahme von Innogy durch den Energiekonzern E.on zurückzuführen.
Elf DAX-Unternehmen schafften immerhin ein Gewinnplus, darunter der Pharmakonzern Merck, der Energieriese RWE und der Pharma- und Agrarchemie-Riese Bayer.
"Die Pandemie und die strikten Maßnahmen zur Eindämmung in fast allen Weltregionen haben seit der zweiten Märzhälfte weite Teile des Wirtschaftslebens und insbesondere die Industrieproduktion weltweit lahmgelegt und Lieferketten reißen lassen", erläuterte Hubert Barth, Vorsitzender der Geschäftsführung von EY Deutschland am Donnerstag. "In den Geschäftszahlen der DAX-Konzerne zum ersten Quartal spiegelt sich die Covid-19-Pandemie daher nur zum Teil wider."
EY zufolge wird sich erst nach dem zweiten Quartal abschätzen lassen, wie groß die finanziellen Einbußen durch die Pandemie tatsächlich sein werden. Viele Konzerne hatten bereits angekündigt, im zweiten Quartal voraussichtlich rote Zahlen zu schreiben.
Am heutigen Freitag konnte sich der DAX aber zumindest nach einer schwachen Woche wieder etwas stabilisieren. Er hat sich vom tiefsten Stand seit fünf Wochen erholt. Der deutsche Leitindex schaffte es zeitweise sogar zurück über die Marke von 10.500 Punkten, konnte dieses Niveau dann aber nicht ganz halten. Am Ende gewann er noch 1,2 Prozent auf 10.465,17 Zähler. Im Wochenvergleich schafften es genau drei DAX-Werte ins Plus: RWE, Fresenius Medical Care und die Deutsche Post. Für den MDAX der mittelgroßen Werte ging es zum Wochenschluss ebenfalls um 1,2 Prozent auf 23.270,68 Punkte nach oben.
(Mit Material von dpa-AFX)