Die Erholung bei den Papieren der Deutschen Post vom Corona-Krisentief ist am Dienstag in die nächste Etappe gegangen. Die Papiere schafften es zur Mittagszeit über ihr bisheriges Erholungshoch, in der Spitze standen 28,15 Euro auf der Kurstafel. Derzeit notiert die Deutsche-Post-Aktie mit 4,4 Prozent im Plus bei 27,93 Euro und ist damit im DAX der Spitzenreiter vor E.on und Henkel.
Im ersten Quartal schnitt der Postkonzern beim Umsatz besser ab als erwartet. Die Erlöse legten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um knapp ein Prozent auf 15,5 Milliarden Euro zu. Das operative Ergebnis (EBIT) sank hingegen um fast die Hälfte auf 592 Millionen Euro, unter dem Strich blieben 301 Millionen Euro übrig und damit 60 Prozent weniger als im Jahr zuvor. An den Einbußen ist nicht nur Corona Schuld, sondern auch das kostenintensive Aus für den Elektrotransporter Streetscooter.
Experten lobten das Ergebnis allgemein als solide in Anbetracht des schwierigen Marktumfelds, in dem sich der Logistiker befinde. Analyst Samuel Bland von der Investmentbank JPMorgan hob vor allem positive Volumensignale von Ende April und Anfang Mai hervor. Sie zeigten, dass sich die Lage für den Logistikkonzern seit Ende März deutlich gebessert habe. Die Markterwartungen bezüglich der Corona-Belastung auf das Gesamtjahr seien vor diesem Hintergrund zu pessimistisch, sagte Bland.
Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat die Einstufung für die Deutsche Post nach den Zahlen auf der "Conviction Buy List" mit einem Kursziel von 42 Euro belassen. Das erste Quartal des Logistikkonzerns habe den zuvor bekannt gegebenen Eckzahlen entsprochen, schrieb Analyst Matija Gergolet in einer am Dienstag vorliegenden Studie. Der freie Barmittelfluss habe sich im Quartal verbessert. Zudem seien Zeichen einer Stabilisierung nach den negativen Einflüssen durch die Corona-Krise erkennbar.
Die Papiere der Post waren im Februar, als die Corona-Krise aus China so richtig nach Europa überschwappte, mit dem Gesamtmarkt in einen Abwärtsstrudel geraten, der sie von über 32 Euro bis unter die Marke von 20 Euro gedrückt hatte. DER AKTIONÄR bleibt für die im historischen Vergleich derzeit relativ günstig bewertete Aktie der Deutschen Post zuversichtlich gestimmt und rät nach wie vor zum Kauf der Dividendenperle. Der Stoppkurs sollte bei 19,50 Euro belassen werden.
(Mit Material von dpa-AFX)
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