Der DAX hat sich am Montag etwas von der drei Wochen andauernden Korrektur erholt. Damit ist der Wochenauftakt geglückt. Im Visier der Anleger bleibt aber die 50-Tage-Linie und natürlich die Berichtssaison. Heute Abend nach Börsenschluss in den USA wird SAP seine Bücher öffnen.
Der deutsche Leitindex schloss 0,64 Prozent höher bei 17.851,39 Punkten. Der MDAX der mittelgroßen Werte verbesserte sich um 1,2 Prozent auf 26.295,88 Zähler.
Anfang April hatte der DAX mit 18.567 Punkten noch ein Rekordhoch markiert - nach einem starken Jahresauftakt mit fast elf Prozent Zuwachs. Seither korrigiert der Index, bedingt durch weiter gestiegene geopolitische Risiken und einen unklaren geldpolitischen Kurs in den USA. Galt zunächst eine Zinswende nach unten im Juni als ausgemacht, scheint dort inzwischen eine längere Inflationsbekämpfung durch ein hohes Zinsniveau notwendig.
Im Bereich seiner 50-Tage-Durchschnittslinie ringen derzeit die Verkäufer mit den Schnäppchenjägern. Sie wird als Gradmesser für den mittelfristigen Trend viel beachtet.
Die Woche wird insbesondere geprägt sein von der Berichtssaison. Am Abend nach US-Börsenschluss macht SAP den Auftakt. Deren Chef Christian Klein stellte den Anlegern in Aussicht, dass es dieses Jahr vor allem beim Cloudwachstum und dem bereinigten operativen Ergebnis weiter schwungvoll nach oben gehen wird. Umbaukosten könnten aber belasten. Die Papiere der Walldorfer schwankten am Montag zwischen Plus und Minus. In fast vier Wochen hatten sie zuvor über elf Prozent verloren.
Bayer unternahmen derweil mit einem Kursplus von bis zu 4,7 Prozent einen Bodenbildungsversuch auf dem tiefsten Niveau seit 2005. Am Ende gingen die Papiere mit einem Plus von 3,8 Prozent aus dem Handel. JPMorgan-Analyst Richard Vosser avisierte den Anlegern in einem Ausblick solide Geschäftszahlen der Leverkusener. Seiner Einschätzung nach reichen die Kurstreiber aus dem Pharmageschäft aber noch nicht aus, die Unsicherheiten rund um die US-Rechtsstreitigkeiten etwa hinsichtlich des Unkrautvernichters Glyphosat auszugleichen.
Dagegen sackten RWE zwischenzeitlich um bis zu drei Prozent ab und schlossen mit rund einem Prozent im Minus am Indexende. Der US-Bundesstaat New York hatte Verhandlungen für große Offshore-Windprojekte abgebrochen. Barclays-Experte Peter Crampton sieht den Kursrückschlag aber als Chance. Denn Einfluss auf die Konzernbilanz habe die Absage nicht.
FMC profitierten mit einem Kurszuwachs von mehr als sechs Prozent von einem optimistischen Expertenausblick. So geht Victoria Lambert von der Privatbank Berenberg davon aus, dass die Profitabilität des Dialysekonzerns im ersten Quartal die besonders vorsichtige Managementprognose übertroffen hat.
Norma sprangen im Nebenwerteindex SDAX nach einer Kaufempfehlung auf das höchste Niveau seit elf Monaten. Analyst Marc-Rene Tonn von Warburg Research begründete die Empfehlung mit gestiegenem Vertrauen in die Erholung der Profitabilität.
Mit Material von dpa-AFX.