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23.01.2024
Seit mittlerweile rund einem Jahr befinden sich die chinesischen Aktienmärkte im freien Fall. Trotz mehrerer Liquiditätsmaßnahmen schaffte es die Regierung bislang nicht, den Absturz aufzuhalten. Am Dienstagmorgen kündigte Ministerpräsident Li Qiang neue „kraftvolle“ Schritte an, um die Märkte zu stabilisieren.
China plant, etwa zwei Billionen Yuan (278 Milliarden Dollar), hauptsächlich aus den Offshore-Konten chinesischer Staatsunternehmen, zu mobilisieren. Dies soll Teil eines Stabilisierungsfonds sein, um über die Hongkonger Börsenanbindung Aktien im Inland zu kaufen, sagten Insider gegenüber Bloomberg. Der technologielastige Hang Seng Index reagierte mit einem Plus von drei Prozent auf die News, ebenso wie die Aktien von BYD und Alibaba.
Die Regierung habe darüber hinaus mindestens 300 Milliarden Yuan (42,1 Milliarden Dollar) an lokalen Mitteln vorgesehen, die sie über die China Securities Finance Corp. oder Central Huijin Investment in Inlandsaktien investieren wolle. Zudem prüfe man auch andere Optionen, welche noch diese Woche von der Regierung genehmigt werden könnten.
Die verstärkten Maßnahmen verdeutlichen, dass es Peking wichtig ist, den Abverkauf an den Heimatbörsen zu stoppen. Damit sollen vor allem die durch die Immobilienkrise gescholtenen Privatinvestoren beruhigt werden.
Ob die zusätzlichen Interventionen ausreichen, um die Talfahrt zu beenden, ist allerdings nicht sicher. Die Immobilienkrise, die gedrückte Verbraucherstimmung und das verringerte Vertrauen der lokalen Unternehmen nach Jahren volatiler Politik üben starken Abwärtsdruck auf die Wirtschaft und die Finanzmärkte aus. Bisherige Bemühungen zur Stabilisierung des Aktienmarktes erwiesen sich als unzureichend und hatten nur temporär positive Effekte.
"Dies ist ein massiver Vertrauensschub", sagte Li Weiqing, Fondsmanager bei JH Investment Management. "Die Aussagen des Staatsrats bestätigen auch, dass die obersten Entscheidungsträger dieser Angelegenheit hohe Bedeutung beimessen, aber ob die Gewinne nach dem Kauf nachhaltig sind oder ob die Menschen in die Rallye verkaufen werden, ist derzeit schwer zu sagen."
Li Weiqing hat die Situation sehr gut zusammengefasst. Der erneute Stimulus ist vor allem aufgrund seiner Größe ein Lichtblick für die chinesischen Aktienmärkte. Ob er allerdings zu einer nachhaltigen Stabilisierung führen kann, bleibt abzuwarten. BYD und Alibaba bleiben ein Kauf.
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