Der DAX ist am Freitag deutlich unter die viel beachtete Marke von 15.000 Punkten abgerutscht und markierte damit den tiefsten Stand seit knapp sieben Monaten. Auf Wochensicht steuert er auf einen Verlust von über zwei Prozent zu. Die größten Belastungsfaktoren waren der Krieg in Isreal sowie die weiter steigenden Anleiherenditen.
Schon am Vortag war der DAX im Handelsverlauf erstmals seit Anfang Oktober unter 15.000 Punkte gesunken, hatte sich aber wieder etwas berappelt. Die Aktienmärkte weltweit leiden unter den Sorgen vor einer Eskalation des Kriegs zwischen Israel und der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas. Auch an den US-Börsen zeichnen sich vor dem Wochenende weitere Verluste ab.
Dazu hielten die steigenden Anleiherenditen den Druck auf die Kurse aufrecht, schrieb Analyst Michael Hewson vom Handelshaus CMC Markets UK. Die Anleger, die vor diesem Hintergrund von der Rede von US-Notenbankchef Jerome Powell am Donnerstagabend Signale für eine geldpolitische Lockerung erwartet hätten, seien enttäuscht worden.
Beim Pharma- und Laborausrüster Sartorius geht die Talfahrt weiter: Mit einem Kursrückgang um mehr als fünf Prozent war die Aktie einmal mehr größter Verlierer im DAX. Auch mit Blick auf den Jahresverlust von gut einem Drittel reihen sich die Aktien weit hinten ein.
Derweil trotzten die Anteilsscheine von Beiersdorf mit plus 0,4 Prozent negativ aufgenommenen Umsatzzahlen des Kosmetikkonzerns L`Oreal. Ein Händler sah das gute Konsumgütergeschäft der Franzosen, welches die Schwäche im Luxusgüterbereich kompensiert habe, als Kursstütze. Zudem konnten die L`Oreal-Aktien ihre Anfangsverluste eindämmen.
Auch Rheinmetall Titel waren nach dem jüngsten Rücksetzer mit einem Anstieg auf 260 Euro wieder gefragt. Seit dem Angriff der radikalislamischen Hamas auf Israel hatten die Aktien des Rüstungskonzerns und Autobauers in der Spitze bis auf 275,40 Euro zugelegt. Mit dem schwachen Markt waren sie zuletzt aber in eine charttechnische Unterstützungszone etwas oberhalb von 250 Euro zurückgefallen.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Aktien der Rheinmetall befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.
(mit Material von dpa-AFX)