Nach einer bisher schwankungsfreudigen Woche an der Wall Street haben die US-Börsen am Freitag an ihre Vortagesverluste angeknüpft. Die Anleger gehen zunehmend weniger ins Risiko, seitdem die Sorge um eine Eskalation des Nahost-Konflikts die Kurse an den Märkten weltweit unter Druck setzt. Gold ist hingegen weiterhin als sicherer Hafen gefragt.
Im frühen Handel fiel der Leitindex Dow Jones Industrial knapp ein halbes Prozent unter die Marke von 33.300 Punkten. Auf Wochensicht deutet sich damit ein Minus von mehr als einem Prozent an.
Der marktbreite S&P 500 verlor am Freitag fast ein Prozent auf rund 4.240 Punkte. Der überwiegend mit Technologiewerten bestückte Index Nasdaq 100 büßte sogar mehr als ein Prozent ein und notiert nur noch leicht über der Marke von 14.600 Zählern.
Am Vorabend hatte auch eine mit Spannung erwartete Rede von US-Notenbank-Chef Jerome Powell nicht für Entspannung gesorgt. Der Währungshüter hatte bei seinem Auftritt vor dem Wirtschaftsclub in New York erneut die Tür für weitere Zinserhöhungen im Kampf gegen die hohe Inflation offengehalten. In knapp zwei Wochen steht die nächste Zinsentscheidung der Fed an.
Auch das übrige makro- und geopolitische Umfeld heizt die Nervosität am Aktienmarkt weiter an: So treiben etwa die Spannungen in Nahost den Ölpreis immer weiter in die Höhe. US-Öl der Sorte WTI notierte am Freitag erstmals seit Ende September wieder über der Marke von 90 Dollar. Während die israelische Armee weitere Angriffe gegen die islamistische Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen und gegen die Stellungen der pro-iranischen Hisbollah im Libanon flog, wirft der Nahost-Gipfel in der ägyptischen Hauptstadt Kairo seine Schatten voraus. Bei dem Treffen am Wochenende dürfte es um die Frage gehen, wie ein Flächenbrand in der Region verhindert werden kann.
Auf Unternehmensseite stachen Solaredge heraus - nach einer Umsatz- und Gewinnwarnung für das dritte Quartal verloren die Aktien des Solarkonzerns knapp 28 Prozent. Anleger sollten auch andere Werte der Branche im Auge behalten, nachdem bereits zuvor bereits in Europa die Kurse von Wettbewerbern wie etwa SMA Solar abgerutscht waren.
(mit Material von dpa-AFX)